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| Thema: Chiyoko Lumien [Licht Dragonslayer] [Amayas ZA] Mi Apr 06, 2011 4:45 am | |
| Chiyoko LumiénTräumte als Kind von der Kraft der Unendlichkeit, zeig mir die Macht und besieg die Dunkelheit, tief in dir wacht das Licht der neuen Zeit. Lausche meinem Wunsch, wecke die Macht des hellen Lichts... » B.A.S.I.C.SName: Chiyoko [=Kind von 1000 Generationen] Lumién Nickname: Chiyo, Hikari [Licht] Geschlecht: weiblich Alter: 12 Blutgruppe: AB
Wohnort: Oak Town
» A.P.P.E.A.R.A.N.C.EGröße: 1,40 m Gewicht: 32 kg
Haarfarbe: blondbraun Augenfarbe: gelborange
Gildenzeichen: Linke Schulter [Lamia Scale]
Aussehen: Wer die 12-jährige Chiyoko zum ersten Mal sieht, wird sie wohl als süß und mysteriös gleichzeitig bezeichnen. Was angesichts ihres Alters fast selbstverständlich ist, ist ihre Größe von 140 Zentimetern, die nun wirklich nicht schwer zu übertreffen ist, sowie ihr daran angepasstes Gewicht - im Grunde so, wie bei den meisten Kindern. Doch es gibt so einiges an Chiyokos Aussehen, was sie vom Großteil der anderen Kinder unterscheidet. Als erstes wären da ihre kurzen, blondbraunen Haare die recht zersaust wirken und ihr Gesicht in Form eines Ponys zieren, soll heißen, ihre Stirn ist verdeckt, was ihr kindliches Gesicht auf eigene Art unterstreicht. Ein weiterer, bedeutender Punkt sind ihre stechend gelborangenen Augen. Diese großen, klaren Augen mit ihrer eigenartigen, kräftigen Farbe, in denen sich der Gemütszustand des Mädchens sofort wiederspiegelt, sind wohl eines der auffälligsten Merkmale Chiyokos; ihre Augen die mit ihren Haaren nahezu perfekt harmonieren und ihren starken Willen geradezu herausschreien. Neben ihren Haaren und ihren Augen hebt sich Chiyoko wohl vor allem durch ihre eigenartigen Klamotten von der Masse ab. Die Lumién trägt nahezu immer ein schwarzes - bzw. schwarz-weißes - ärmelloses Oberteil mit einem auffällig großem Kragen, auf dem ein Flammenmuster abgebildet ist. Hinter diesem Kragen versteckt sich meist ein Teil ihres Gesichts, nur selten sieht man den Mund der Kleinen. Zudem hat sie stets die Kapuze des Oberteils über den Kopf gezogen, wodurch manche fälschlicherweise glauben, sie sei schüchtern und deshalb so "versteckt" in ihren Klamotten, wobei dem keinesfalls so ist. Die Tatsache, dass das Oberteil ärmellos ist, erlaubt stets den Blick auf ihre linke Schulter, auf der sie mit Stolz das Gildenzeichen Lamia Scales trägt. Außerdem trägt Chiyoko eine kurze, schwarze Hose, die bis knapp über die Knie reicht. Als Schuhe dienen ein paar schwarze Halbstiefel, manchmal auch schwarze Sandalen. Alles in einem kann man sagen, dass Chiyokos Aussehen und Bekleidung im merkwürdigen Kontrast zu ihrer Persönlichkeit und Magie stehen. Trotz allem ist die Magierin gerade mal 12 Jahre alt und hat dementsprechend auch einen Niedlichkeitsfaktor, selbst wenn ihre Augenfarbe manchmal abschreckt. Merkmale: Ihre Augen, ihre Klamotten. Außerdem hat sie immer eine Kette um den Hals hängen, die man aber wegen ihrem Oberteil nicht sieht. Diese Kette ist ihr größter Schatz, denn das war das einzige was Lúcia ihr hinterließ.
- Spoiler:
» A.B.O.U.T Y.O.UPersönlichkeit: Chiyoko mag zwar ein Kind sein, und man mag meinen die Persönlichkeit von Kindern sei schnell herausgesagt, doch ist dem im Falle Chiyokos nicht so. Es stimmt, dass die junge Magierin einen eindeutigen Charakter hat, doch gibt es so einiges was man erwähnen kann, angefangen von ihrer Ausstrahlung bis hin zu ihren tiefsten Gefühlen. Chiyoko hat, passend zu ihrem Element, eine strahlende Persönlichkeit - sie ist so positiv und optimistisch, das man fast sagen könnte, positiver geht es garnicht. Ihre laute Stimme, ihr ständiges Grinsen und ihr manchmal grundloses Lachen gehören zu ihren Hauptmerkmalen, strahlend und voll mit Neugier geht die Kleine durch die Welt. Die Lumién ist freundlich, sehr hilfsbereit und weiß ihre Kameraden mit ihrer Art aufzumuntern. Ihr ab und an kindliches, leicht verspieltes Verhalten bringt so manche Mitmenschen zum Lachen, auch wenn sie auf Dauer nerven kann - es ist schwierig, nicht von ihrer Energie mitgerissen zu werden. Chiyoko ist des öfteren spaßhaft etwas frech, doch weiß sie sehr wohl was Respekt vor den Älteren bedeutet und ist des höflichen Benehmens mächtig, und überhaupt schätzt die Kleine ihre Freunde und Kameraden sehr. Da kommen wir auch schon zu den ernsteren Eigenschaften der jungen Magierin. Trotz ihres jungen Alters kann sie niemandem verzeihen, der ihre Freunde verletzt hat, und wird zu einer wütenden Bestie wenn das der Fall ist. Man sollte Chiyoko nicht unterschätzen, vor allem nicht wenn sie wütend ist - man könnte schon fast sagen, sie ist wie ein junger Drache. Wenn es um ihren Drachen Lucía, ihre Freunde oder ihre Gilde geht, kann sie schnell austicken und aus der Kontrolle geraten. Ganz allgemein ist sich Chiyoko selten ihrer Grenzen bewusst, vor allem im Kampf. Sie kennt kein Wenn und Aber, sie hat nur das vor Augen was sie erreichen will und kämpft dafür wenn es sein muss bis zum Umfallen, Aufgeben oder Zurückhaltung stehen nicht in ihrem Wortschatz. Chiyoko handelt immer instinktiv und denkt im Grunde nie nach bevor sie handelt, doch bereut sie ihre Taten nie - zumindest solange sie damit ihren Kameraden nicht schadet. Ein sehr starker Wille sowie große Entschlossenheit zeichnen die Dragonslayerin aus. Man könnte sagen, sie lebt nach dem Motto "Mit dem Kopf durch die Wand", und doch trifft sie öfter richtige Entscheidungen als falsche, selten wird sie von ihrem Instinkt getäuscht, was für eine 12-jährige bemerkenswert ist. Chiyoko besitzt ein reines Herz und ist deshalb oft auch etwas naiv, was nicht gerade als Vorteil bezeichnet werden kann. Sie glaubt anderen viel zu schnell und schließt Menschen schnell ins Herz. Trotz allem lässt sie nie ihren Stolz als Dragonslayer aus den Augen, ist nicht auf den Mund gefallen und weiß selbst aus der misslichsten Lage etwas gutes zu ziehen. Chiyoko ist mehr als nur ein Kind und blickt man in die Zukunft, so kann man sagen, dass sie zu einer gefährlichen Gegnerin und starken Kameradin heranwachsen wird... Mag: + Drachen, vor allem Lúcia + ihre Gilde + Tiere + Mondlicht + Sonnenschein + Sonnenuntergänge / -aufgänge + Feiern + Essen + Musik + Kämpfen / Trainieren + Neues erkunden Mag nicht: - Dunkelheit - Behauptung, dass Drachen tot seien - Verrat - Trauer - Angeber - Unterschätzt zu werden / wie ein hilfloses Kind behandelt zu werden - Leute die Magie für schlechte Zwecke nutzen Sonstiges: -
» F.A.M.I.L.I.EFamilie: Ayaka // Mutter // Status unbekannt Katsumi // Vater // Status unbekannt - kann sich nicht an ihre Familie und ihren wahren Nachnamen erinnern -
[Lúcia // "Mutter" // Lichtdrache // verschollen]
» M.A.G.I.E.R D.A.T.E.NRang: Normaler Magier Magie Ausleger: Licht Dragon Slayer Kampfstil: Offensiv - Chiyoko kämpft grundsätzlich nur in der Offensive, am liebsten im Nahkampf, doch aufgrund ihres jungen Alters hat sie öfter auf mittlere Distanz zu kämpfen. Auch wenn sie sich noch nicht ganz darin entfalten kann, will sich Chiyoko auf den Nahkampf spezialisieren.
Stärken: - Hohe Körperkraft [+20%] - Hohe Magiereserven [+15%] - Geschwindigkeit [+15%] - Ausdauer [+10%] - Mutig - Enorme Willenskraft Schwächen: - Körperliche Widerstandskraft [-18%] (kann nicht viel einstecken) - Magische Widerstandskraft [-17%] - Nicht besonders gute Reflexe [-15%] - Schlechter Umgang mit Waffen - Sehr schlechte Strategin, denkt nie nach bevor sie handelt - wenig Erfahrung mit richtigen Kämpfen - naiv/leichtgläubig - begibt sich bei Wutausbrüchen gerne mal in Gefahr - ist stolz und stur, will nichts einsehen / weiß nicht wann sie ihre Grenzen erreicht hat
Ausrüstung: - Ihre Halskette - Kleiner Beutel: Kugeln, in denen magisches Licht gespeichert ist
Team | Partner: Darf manchmal Mitglieder der Gilde begleiten, hat aber kein festes Team. [Ehemals: Team Skyscraper (Kopfgeldjägerteam) | Partner: Nobu, Shouta, Akatsu, Jin, Ikuta] Bestrittene Quests: C-Rang: 6 B-Rang: 1 A-Rang: - S-Rang: - SS-Rang: -
Besonderes: -
» B.I.O.G.R.A.P.H.YTimeline:
00 Jahre ---> Geburt 02 Jahre ---> Aufnahme als Tochter Lúcias 05 Jahre ---> Lúcia verschwindet, Suche beginnt; Treffen auf Nobu 10 Jahre ---> Findet sich im Lamia Scale Gildenhaus wieder (Verschwinden Nobus), Beitritt bei Lamia Scale 12 Jahre ---> RPG Beginn
Ziel: Lúcia und Nobu (und die anderen) wiederfinden, die stärkste Dragonslayerin überhaupt werden und Lúcia stolz machen
Vorgeschichte:
/////////////////////////////////////////// Das genaue Datum ist bis Heute niemandem bekannt, doch war es ein schicksalhafter Tag im Spätsommer, zu der Zeit in der die Sonnenuntergänge am schönsten waren, als Chiyokos Mutter Ayaka im Krankenhaus lag und schon bald ein kleines, gesundes Mädchen auf die Welt brachte. Es war helllichter Tag, als Katsumi, der Vater, das Kind in den Armen halten durfte. Schon bald darauf bekam die Kleine einen Namen, der mit Sicherheit schön anzuhören war, doch selbst ihr erster Name liegt verborgen in dieser Zeit, an die sich dieses namenlose Mädchen nicht erinnern konnte. Nur die blasse Erinnerung an zwei Gesichter, von denen sie angelächelt wurde, mehr wusste sie nicht über ihre wahren Eltern. Selbst die zwei Jahre, die sie mit ihnen verbracht hatte, waren wie ausradiert. Zwei Jahre, in denen sich Ayaka und Katsumi bemühten, sich um sie zu kümmern. Der Vater im Besitz einer Schmiede, die Mutter bemüht darum, mit dem Nähen von Kleidung Geld zu verdienen. Beide waren nicht in der Lage Magie anzuwenden, und durch die zunehmende Beliebtheit von magischen Waffen verdiente Katsumi immer weniger, und das, was Ayaka einbrachte, war ebenfalls nicht genug, um drei Personen zu ernähren. Bald schon fingen die Eltern an, im Elend zu versinken, immer mehr verzweifelten sie, und schließlich wurden ihre Herzen von solch einer Gier nach erneutem Wohlstand erfasst, dass sie das kleine Mädchen vor einer verlassenen Kirche im Wald nahe der Stadt abließen und das Weite suchten. War es, weil sie vermeiden wollten, auf ihr Gewissen zu hören und das Kind doch zu behalten? Was auch immer ihre Gründe waren, es spielte keine Rolle mehr. Ein zweijähriges Mädchen, das gerademal krabbeln und halbe Worte vor sich hin murmeln konnte, lag alleine vor einer verlassenen Kirche, und niemand hatte eine Ahnung davon, wohin sie das Schicksal schon bald tragen würde...
Himmelsklänge wehn still durch's Land, und es scheint, Das dadurch jeder Schmerz vergeht. Nur ein Blick von dir zeigt das Leid in der Welt, Du allein hörst so die Melodie des Lichts. Wenige Tage waren vergangen, seitdem das Mädchen vor der Kirche lag. Zunächst herrschte eine eigenartige Ruhe, wenn man bedachte, dass sie gerade mal zwei Jahre alt war, bis sie irgendwann anfing aus vollem Leibe zu schreien und zu weinen. Ob sie nach ihrer Mutter rief oder einfach nur hunger hatte, sie schrie und heulte, dass alle Tiere um sie herum das weite suchten. Irgendwann schaffte sie es sich aus ihrer Decke zu befreien und loszukrabbeln, doch weit kam sie nicht. Auf der Wiese blieb sie sitzen, riss mit ihren kleinen Händen das Grünzeug aus dem Boden und versuchte es zu essen, spuckte es aber wieder aus und schrie noch lauter als zuvor. Nach kurzer Zeit jedoch verlor sie immer mehr die Stimme, bis sie irgendwann selbstständig verstummte und mit ihren großen Augen in den Himmel sah. Eine angenehme Ruhe kehrte ein, gefolgt von einem plötzlichen, und doch sanften Windzug. Wie aus dem Nichts wurde die Sonne von etwas gigantischem, majestätischem verdeckt, ein riesiger Schatten legte sich über das kleine Kind, dass begeistert hochsah und anfing zu kichern. Prachtvoll glänzten die goldenen Drachenschuppen des übernatürlichen Wesens im Licht der Sonne, als es sich dem Boden immer mehr näherte. Seine Flügelschläge brachten den Wind hervor, sein Schnaufen sorgte für einen Hauch an Wärme. Das kleine Mädchen war mit einem Mal beruhigt und schien mehr als zufrieden, während sie dem Drachen entgegenkrabbelte, und auch der goldene Drache näherte sich dem Kind immer weiter. Sein erhabenes Antlitz war dem Kind zugewandt, er schien mit seinen goldbraunen Augen das kleine Wesen zu mustern, bis er irgendwann stehen blieb. Das junge Mädchen kam immer weiter auf ihn zu, blickte ihn aus den verheulten Augen an und näherte sich so weit, dass sie die kleinen Hände auf die große Schnauze des Drachen legte und daraufhin anfing zu lachen. Bereits mit dieser Berührung schien das weitere Schicksal festzustehen, es war mit Sicherheit nicht Zufall, dass dieses Kind, verdammt zum Sterben, von diesem Drachen gefunden wurde. Ein sanftes Licht umgab das faszinierte Mädchen, sogleich schwebte sie in die Luft und lag wenige Sekunden später sicher auf dem Rücken des Drachen. Das Kind schien überglücklich - konnte sie die Macht des Drachen spüren, oder war es nur die Verspieltheit? Und der Drache, warum beachtete er dieses Kind? War es etwas, was der Drache in ferner Zukunft sehen konnte? Mit zwei mächtigen Flügelschlägen erhob sich das Wesen in die Luft, stieg immer höher in die Lüfte und flog fort, weit hinaus, an einen Ort, den wohl kaum ein Mensch kannte.
Reicht jenes Licht durch die Wolken hinaus In dein Herz das so sanft in deiner Brust erklingt? Ein Lied erschuf sich aus deinem Traum Und erschallt jede Nacht wenn du schläfst So kam es, dass der Drache anfing sich um das einfache Menschenkind zu kümmern, als wäre es aus einem Drachenei geschlüpft. Bald schon konnte das Mädchen mit dem Drachen kommunizieren, innerhalb weniger Tage hatten sie einander ins Herz geschlossen. Der weibliche Drache, deren Name Lúcia war, gab dem Kind den Namen "Chiyoko" - es war der Name, der das namenlose Kind für den Rest ihres Lebens prägen würde. Lúcia hatte diesen Namen bedacht gewählt, Lúcia, die von nun an die Mutter Chiyokos sein würde und großes Potenzial in ihr sah. Ja, auch für Chiyoko gab es schon damals nur und ausschließlich Lúcia wenn es um Familie ging. Bald schon nannte sie den Drachen "Mama", und es dauerte nicht lange bis die Blonde das Sprechen gelernt hatte - in der Tat, sie lernte bemerkenswert schnell, zumindest wenn es Lúcia war, die sie lehrte. Doch es waren nicht nur einfache Dinge wie Sprechen, die sie von ihr gelehrt bekam. Der Drache des Lichts brachte ihr bei, wovon viele Magier nur träumen könnten - die verlorene Magie der Dragon Slayer. Mit Lúcia als Lehrerin konnte selbst Chiyoko mit ihrem jungen Alter bald schon einige einfache Zauber beherrschen, sehr schnell war Magie etwas vertrautes, doch schon damals neigte die Lumién - diesen Nachnamen erhielt sie ebenfalls von Lúcia - dazu, ihre Grenzen zu überschreiten und zu viel magische Energie zu verbrauchen. Als kleines Kind schon war die Kleine sehr selbstsicher und mutig, sie scheute sich vor nichts, bekam deshalb aber auch das eine oder andere Mal eine Rede von Lúcia zu hören. Chiyoko war kein Leichtes, wenn es darum ging sie zu bändigen, am meisten hörte sie aber doch auf Lúcia. Das ironische daran war, dass dieser Drache, der sozusagen die "Adoptivmutter" war, so ziemlich den selben, sturen und doch optimistisch-freundlichen Charakter hatte. Zwar war Lúcia recht fürsorglich, doch wenn es zum Training kam, konnte sie doch recht hart werden. "Du bist die Tochter Lúcias, also werde deinem Namen gerecht." sagte sie dann immer, wodurch Chiyoko immer wieder ihr bestes gab - es war fast wie ein Zauberspruch, der ihre Energie wieder komplett auffüllte. Ein Lob von Lúcia war so ziemlich das Schönste für die Kleine. Das Kämpfen wie auch Weisheiten für ihr künftiges Leben, alles wurde ihr von dem Lichtdrachen gelehrt. Sie sah zu dem Drachen auf und respektierte ihn, doch gleichzeitig waren die beiden wie gute Freunde. Es war ein unersetzliches Band, dass innerhalb von 3 Jahren immer weiter wuchs. Chiyoko kannte nichts anderes als Lúcias Nähe, sie trainierte hart und kämpfte dafür, Lúcia stolz zu machen - ein Leben ohne den Drachen war für sie unerdenklich. Doch wer hätte ahnen können, was die Zukunft bringen würde?
Keine Träne hält dich zurück Du gehst fort Und wartest auf die Ewigkeit Es war ein Abend im Frühsommer, als Chiyoko und Lúcia auf einer Klippe in der Nähe ihrer Höhle saßen und zum Horizont sahen, der in warme rot-orange Töne getaucht war. Die untergehende Sonne warf ihre letzten wärmenden Strahlen über die vertraute Landschaft und erschuf ein wahres Schauspiel - eine Aussicht, die Chiyoko liebte. Das Training für den Tag war beendet und die beiden gönnten sich eine Pause. Der majestätische Körper Lúcias lag auf dem Boden, während das kleine Mädchen neben dem Kopf des Drachen saß und die Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte. "Also, bringst du mir nun morgen eine neue Technik bei oder nicht?" schmollte Chiyoko nach einer Weile der Ruhe, blickte Lúcia dabei erwartungsvoll an. Die Augen des Drachen richteten sich kurz auf das Mädchen, ehe ein genervtes Schnaufen zu hören war. "Chiyoko." erklang die weibliche, und doch bedrohliche Stimme des Wesens. Chiyoko kniff die Augen zu, aus Angst dass Lúcia sie anschreien würde. "Du hast erst vor einer Woche eine neue Technik erlernt und die hast du noch nicht perfektioniert. Du hast es viel zu eilig, Kind." Aus einem Grund, auf den Chiyoko nicht kam, egal wie scharf sie nachdachte, reagierte Lúcia viel beherrschter und ruhiger auf diese Frage, die Chiyoko pro Tag um die zehn Mal stellte. "Aber-" Und sie wurde von einem weiteren Schnaufen unterbrochen, ehe der Drache sein Haupt erhob, worauf Chiyoko sich hastig wegrollte. "Schon gut schon gut schon gut, tut mir ja Leid! Ganz ruhig Okaa-sama, wir haben uns doch lieb." rief die junge Dragonslayerin, der bewusst war, dass sie es an dem Tag zu weit getrieben hatte was das nerven betraf. "Wenn du solche Angst hast, dass du Ärger bekommst, dann verhalte dich so, dass du keine Angst haben musst, meine schlaue Tochter." grummelte Lúcia, die eigentlich garnicht die Absicht hatte, Chiyoko zusammenzubrüllen. Sie hob nur ihre große Klaue, in deren Mitte sich eine Kette befand. Als Chiyoko die Kette im Sonnenlicht aufblitzen sah, kroch sie sofort wieder zu Lúcia und bewunderte das Schmuckstück auf ihrer Klaue. "Woow, das sieht aber toll aus, Kaa-sama! Das bist ja du, oder?! Was ist das für ein Ding?" voller neugier funkelten die Augen der Fünfjährigen, als Lúcia anfing zu lachen. "Du hast recht, da ist ein goldener Drache abgebildet, aber ich sehe besser aus, nicht wahr?" meinte Lúcia, und Chiyoko lachte laut los. Es war Tatsache, dass Lúcia es oft schaffte, die Kleine zum Lachen zu bringen. "Nun beruhige dich mal wieder. Das hier ist eine Halskette. Es ist eine kleine Belohnung für dich, dafür dass du so hart trainierst." Chiyoko hielt inne und sah strahlend und begeistert, doch zugleich ungläubig zu Lúcia auf. "Für... Für mich?! Ist das dein ernst?" Fasziniert wie sie war griff sie dann fast automatisch nach der Kette. "Ja. Für dich, ausnahmsweiße, weil du es dir verdient hast. Ich bin mal gespannt ob du es hinkriegst, sie zu tragen." meinte der Drache, während Chiyoko vor Freude umherhüpfte und Lúcia - beziehungsweise Lúcias Kopf - irgendwann umarmte. "Du bist die aller aller beste Mutter UND der aller aller tollste Drache der Welt!" rief das Kind voller Freude, worauf Lúcia nur lachen konnte. In der Tat brauchte Chiyoko einige Versuche bis sie es schaffte die Kette richtig um den Hals zu tragen, doch letzendlich schaffte sie es. "Das hätten wir auch geschafft, hm? Lass uns ein wenig reden Chiyoko." meinte Lúcia dann plötzlich, doch Chiyoko dachte sich nichts dabei, immerhin war es nicht das erste Mal, dass Lúcia mit ihr reden wollte und hinzu kam, dass die Dragonslayerin gerade hin und weg war, dank der Halskette, die von nun an ihr größter Schatz sein würde. Das Mädchen setzte sich wieder neben den Drachen, wartend darauf, was sie zu sagen hatte. "Die Halskette gefällt dir, nicht wahr? Sie soll dich immer daran erinnern, dass du eine Dragon Slayerin und die Tochter Lúcias bist und bleiben wirst, egal was passiert. Selbst wenn ich einmal nicht mehr bei dir sein sollte, vergiss nie woher du kommst. Chiyoko... In der Welt gibt es viele verschiedene Magier mit unterschiedlichsten Kräften, manche kämpfen für das Wohl anderer, Andere nutzen ihre Magie für schlechte Dinge. Das sind die, deren Herz ihr Licht verloren hat und von der Finsterniss geprägt wurde. Licht und Dunkelheit müssen stets im Gleichgewicht bleiben, mein Kind. Solange es Licht gibt, gibt es auch Finsternis. Du darfst dich davor niemals fürchten, verstehst du?" Da hielt Lúcia inne und Chiyoko kicherte ein wenig. Das kleine Mädchen sprang auf und streckte sich gen Himmel, der langsam immer dunkler wurde. "Okaa-sama. Ich würde mich niemals vor irgendetwas fürchten... außer vor dir, haha. Solange ich nur will, kann ich alles schaffen, nicht wahr?" kicherte die Magierin selbstbewusst, und kaum hatte sie den Satz beendet, musste sie gähnen. "Darf ich schlafen gehen? Ich bin sooo müde." Aus ihren großen, orangenen Augen blickte sie den Drachen an, der ihr die Erlaubniss gab, und schon verschwand die Kleine in der Höhle, und bereits nach wenigen Minuten schlummerte sie tief und fest. Als am Morgen die ersten Sonnenstrahlen auf das Gesicht der Lumién schienen, drehte sie sich hin und her, versuchte dem Licht zu entkommen, gab am Ende jedoch auf und erhob sich. "O-hayooo!" rief Chiyoko, während sie sich streckte und aufsprang. Bald darauf suchten ihre Blicke nach dem Drachen, der ja im Grunde kaum zu übersehen sein sollte, doch wie es schien war Lúcia abwesend. Noch recht unbekümmert lief Chiyoko aus der Höhle hinaus und suchte mit ihren Blicken die Gegend ab. "Okaa-samaaa, bist du hier?" brüllte das Kind aus vollem Leibe, im Bewusstsein dessen, dass Lúcia sie hören würde, wäre sie denn in der Nähe. Doch es kam keine Antwort. Langsam wurde die Fünfjährige von einem fremden Gefühl der Unsicherheit erfüllt. In der Hoffnung sich beruhigen zu können, setzte sie sich vor den Höhleneingang und dachte nach, überlegte, wo Lúcia sein könnte. Vielleicht hatte sie Hunger und war bei den Feldern? Doch sie wäre bereits zurück, wenn dem so wäre. Vielleicht war sie ihre Drachenfreunde besuchen? Das wiederum schien unmöglich, da Lúcia das noch nie zuvor getan hatte, vor allem nicht ohne Chiyoko etwas zu sagen. Die Kleine umklammerte ihre Kette. "Okaa-sama!" rief sie erneut, und als wieder keine Antwort kam, stand sie auf und lief los, um nach Lúcia zu suchen. Sehr weit durfte sie ja nicht sein, ganz ohne Chiyoko...
Zöger nicht zu lang, überwind die Angst, Sag mir was begehrst du aus tiefstem Herzen? Schon morgen - schwindet das was war, in die Ewigkeit.- Spoiler:
NOBU
"Okaa-sama. Lúcia. Okaa-chan. LÚCIA!" verzweifelte Rufe Chiyokos hallten durch die verlassene Gegend. Bereits seit Stunden, wenn nicht sogar Tagen, suchte sie nach ihrer Drachenmutter, jedoch ohne die geringste Spur. Wie vom Erdboden verschluckt, war der Drache einfach weg, was Chiyoko einfach nicht wahrhaben wollte. Wieso sollte Lúcia sie einfach zurücklassen? Es konnte nicht sein, es durfte nicht sein. "OKAA-SAMA!" Die Dragonslayerin hatte Tränen in den Augen, doch mehr aus Wut als aus Trauer. Sie wusste nicht einmal mehr, wo sie war, sie hatte sich eindeutig verlaufen, außerdem knurrte ihr Magen und es war kalt. Selbst wenn sie wollte, sie konnte nicht mehr weiterlaufen, ihr fehlte einfach die Kraft dazu - man musste bedenken, sie war gerade mal fünf Jahre alt. So ließ sich das Kind unter einem Baum nieder. "Nur eine kurze Pause... Matte yo [warte], Lúcia." murmelte sie vor sich hin, als sie ins Land der Träume getragen wurde.
"Oi. Oi, oi. Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit, wach auf." Eine fremde Stimme drang an die Ohren des Kindes, als dieses verschlafen blinzelte. "Okaa-sama...?" murmelte sie unsicher, doch als sie die Augen endlich geöffnet hatte, war sie enttäuscht und überrascht zugleicht. "Gomen, aber ich bin nicht deine Mutter." Jetzt erst merkte Chiyoko, dass es eine tiefe, wirklich fremde Stimme war, die zu ihr sprach. Außerdem stand nun vor ihr ein großer Kerl mit pechschwarzen Haaren und himmelblauen Augen, die inzwischen richtung Himmel sahen. "Yabai. Ich komme noch zu spät wenn es so weitergeht." grummelte er vor sich hin, als sich Chiyoko auch schon aufrichtete. Sie blickte den Jungen verwirrt an, wollte etwas sagen, wusste aber nicht was. Ob er wohl Lúcia gesehen hatte? "Also Kleine, du hast zwanzig Sekunden Zeit mir zu erklären was ein Kind in deinem Alter hier draußen macht und wo deine Eltern sind." erklang seine leicht genervte Stimme, und auch sein Blick schien nicht sehr freundlich, sondern mehr, als hätte ihn jemand dazu gezwungen, mit Chiyoko zu reden. "Nani? Ich suche nach Lúcia, Lúcia ist meine Mutter. Sie ist golden, und viel, viel größer als ich, und als du auch." Das naive Kind überlegte kurz, wie sie ihre Mutter am besten beschreiben sollte, erinnerte sich dann aber an die Kette. Sie deutete auf den Drachen, der auf dem Anhänger abgebildet war. "Da, so ähnlich sieht sie aus, nur noch schöner, hihi. Sie ist ein Lichtdrache, weißt du. Hast du sie gesehen?" Der Kerl blickte Chiyoko erst ungläubig und extrem skeptisch, dann aber fast geschockt an. "Ein Drache sagst du?" Wie es schien wollte er ihr im Grunde nicht glauben, doch woher sollte ein Kind ihres Alters auf die Idee kommen, so eine Lüge zu erfinden, und welchen Grund sollte sie dafür haben? "Na klar, ein Drache, was denn sonst? Als ich aufgewacht bin, war Lúcia einfach weg, das macht sie sonst nie. Ich suche schon so lange nach ihr, aber ich kann sie nirgendwo finden. Hast du sie wirklich nicht gesehen?" Fast flehend starrte Chiyoko den Fremden an, hoffnungsvoll wartete sie auf eine Antwort. Er jedoch legte nachdenklich eine Hand auf den Nacken und schwieg für eine Weile. Eine angespannte Stille umgab die beiden, bis Chiyoko anfing zu wimmern. "Du hast sie nicht gesehen." Ihr Kopf senkte sich und ihre kleinen Hände ballten sich zu Fäusten, Tränen stiegen ihr in die Augen. So langsam ging sogar ihr der Optimismus aus, langsam aber sicher war sie niedergeschlagen und enttäuscht. Hatte Lúcia sie wirklich zurückgelassen? Warum? War Chiyoko ein so schlechtes Kind? Fragen über Fragen sammelten sich im Kopf der jungen Magierin, bis sie plötzlich eine Hand auf dem Kopf spürte. Als sie die Blicke hob, sah sie, dass der Fremde inzwischen vor ihr auf dem Boden kniete und sie mit seinen blauen Augen eindringlich ansah. "Jetzt fang mir bloß nicht an zu heulen. Wenn du schon behauptest, dass du von einem Drachen aufgezogen wurdest, dann benimm dich auch so." versuchte der sonst so mürrische Kerl das Mädchen zu beruhigen und lächelte sogar, doch es war ein eigenartiges, provozierendes Grinsen, dass seine Gesichtszüge zierte. Trotz allem ging von ihm eine seltsame Wärme aus, die Chiyoko an Lúcia erinnerte, obwohl er nicht die geringste Ähnlichkeit besaß. Vielleicht waren es seine Worte, die an Lúcia erinnerten - und mit einem Mal wurde ihr trauriges Gesicht zu einem wütenden und entschlossenem, hastig wischte sie die Tränen weg und nickte dem Schwarzhaarigen zu. "Natürlich, ich bin Lúcias Tochter und ich werde sie ganz sicher wiederfinden!" Schon wollte Chiyoko sich an dem Fremden vorbeidrängen und losrennen, doch der hielt sie auf. "Trotzdem... ist es gefährlich in deinem Alter alleine rumzurennen. Du kommst vorerst mit mir mit und... danach suchen wir gemeinsam nach diesem Drachen." meinte er mit fast befehlender Stimme, und doch etwas zögerlich, während er sich wieder erhob. Verständnisslos folgte Chiyoko ihm mit ihren Blicken, ohne eine Ahnung, was sie sagen oder tun sollte. "Wie heißt du?" fragte der Fremde sie plötzlich, als sie leicht zusammenzuckte. "Ch-Chiyoko. Chiyoko Lumién heiß ich! Und wer bist du überhaupt?" "Chiyoko, hm? Ein netter Name, muss ich schon sagen... Mein Name ist Nobu." antwortete der Kerl, packte Chiyoko dann wie aus dem Nichts und nahm sie auf den Rücken. "Sorry, aber ich habs etwas eilig, weißt du."
Nach einem langen Fußmarsch, der dank Nobu recht schnell ging, sowie einer Zugfahrt, waren die beiden in einer Stadt und liefen ohne Zwischenstopps auch weiter, bis zum anderen Rand der Stadt. Für Chiyoko ein einmaliges Erlebniss, denn noch nie zuvor hatte sie soetwas wie eine Stadt gesehen, nie war sie auch nur in der Nähe eines Zuges, und so viele Menschen auf einmal, das konnte sie kaum fassen. Zwar hatte Lúcia ihr von den Städten der Menschen erzählt, doch es mit eigenen Augen zu sehen war nochmal etwas ganz anderes. Nach einer Weile standen die Beiden vor einem vergleichsweise recht großen Gebäude, dass ziemlich abseits lag. Nobu schloss die große Tür auf und ging hinein, dicht gefolgt von Chiyoko, die sich sogleich neugierig umsah - immerhin hatte sie noch nie zuvor irgendein richtiges Gebäude von innen gesehen. "Setz dich irgendwo hin und warte auf mich. Ich hab' noch etwas zu erledigen, aber gleich werden hier ein paar Kerle eintreffen, sag ihnen dass Nobu dich hergebracht hat und dass sie dir etwas zu Essen geben sollen." meinte Nobu, während er in einem kleinen Schrank rumkramte. Chiyoko war noch dabei sich den mittelgroßen Saal mit dem großen Tisch, den vielen Stühlen, der Theke und dem schwarzen Brett an der Wand anzusehen, als sie etwas verunsichert zu Nobu sah. Zwar war sie in der Tat neugierig, doch fühlte sie sich etwas unwohl dabei. Der Schwarzhaarige hingegen merkte es zunächst nicht, wollte den Saal gerade verlassen, doch seine Blicke hafteten ein weiteres Mal an Chiyoko und er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Hast du etwa Angst?" "Was? Angst? Überhaupt nicht! Ich bin ein Dragonslayer, und ich habe vor garnichts Angst!" Da schwieg Nobu, wirkte kurz nachdenklich, ehe er wieder provozierend grinste. "Stimmt, ein Dragon Slayer... kaum zu glauben. Wie alt bist du nochmal?" Chiyoko fing an mit ihren Fingern zu zählen. "Fünf!" rief sie dann stolz heraus, und Nobu lächelte. "Also gut Chiyo-chan. Meine Kameraden werden gleich hier sein, keine Sorge. Wir sehen uns nacher." Der Blauäugige hob zum Abschied die Hand und Chiyokos Blicke folgten ihm, während er den Saal verlies. Dennoch fühlte sie sich dank seiner Worte wohler, setzte sich grinsend auf den Tisch in der Mitte des Saales und blickte sich um. Mehrere Türen führten von dem Saal weg, sowie eine Treppe, die nach oben ging. Was sich dort wohl befand? Doch Chiyoko beschloss, zunächst auf die Leute zu warten von denen sie etwas zu essen bekommen sollte, denn ihr Magen knurrte bereits seit einiger Zeit. Es dauerte nicht sonderlich lange, da ging die große Tür zum Saal auch lautstark auf, zwei Fremde betraten den großen Raum und wie es schien, waren sie dabei, sich zu prügeln, wohl darum, wer zuerst reingehen würde. Chiyoko starrte verwundert in die Richtung. "GEH MIR AUS DEM WEG, BLONDIE!" - "WIESO SOLLTE ICH, ROTSCHOPF?! DU HAST MIR NICHTS ZU SAGEN!" - "WIE HAST DU MICH GENANNT? ICH KANN ES NICHT AB WENN MAN-" - "DAS HAST DU SCHON OFT GENUG GESAGT, ABER ES IST MIR SOWAS VON EGAL!" - "ACHJA?" - "JA!" Die beiden knurrten sich an, waren kurz davor einander zusammenzuschlagen, als plötzlich eine dritte Person dazukam und die Beiden auseinanderzog. "Gebt endlich Ruhe ihr Vollidioten." grummelte der Braunhaarige mit gereizter Stimme. "Jin hat recht, sogar dieses Kind da drüben ist nicht so nervig wie ihr." Kaum hatte der vierte im Bunde den Satz ausgesprochen, kehrte Stille ein, und selbst er war verwirrt wegen dem, was er gesagt hatte. Die Kleine hatte sich mit ihrem Gelächter verraten. Sie sahen alle in die Richtung, von der der Junge gesprochen hatte. Stille. "Eeeto... Hallo?!" gab Chiyoko verlegen grinsend von sich und sprang vom Tisch runter. Sie verbeugte sich kurz. Die Jungs blinzelten sie immernoch verwirrt an, keiner von ihnen bewegte sich. "Gomen nasai. Ich heiße Chiyoko, Nobu-san hat mich hierher gebracht. Er meinte, ich solle auf euch warten, und... ihr solltet mir etwas zu Essen geben, sagte er." grinste die Fünfjährige, worauf die vier Jungs fast umkippten. "Oi... Hält uns Nobu jetzt für Babysitter?" - "Dafür wärst du jedenfalls besser geeignet als für's Kopfgeldjagen. Baaaka." Der Rothaarige näherte sich Chiyoko, kniete vor ihr auf den Boden und starrte sie mit einem strahlenden Lächeln an. "Was hast du gesagt? Oi, AKATSU!" Der Blonde wurde ignoriert. "Kawaii. Chiyo-chan also? Ich bin Akatsu, der Blonde mit dem Gesicht eines Massenmörders ist Shouta, der große mit den braunen Haaren ist Jin, und der neben ihm ist sein Bruder Ikuta. Während Jin uns was zum beißen kocht, kannst du uns ja erzählen wie es kommt, dass Senpai dich hierher gebracht hat, hm?" Chiyoko grinste begeistert und nickte zustimmend. "Hai!" Somit hatte sie auch die Gruppe kennengelernt, deren Anführer Nobu war. Jin begab sich hinter den Tresen und fing an rumzuhantieren, während sich die anderen alle an den Tisch setzten und Chiyoko anfing zu erzählen, davon, wie sie immer mit Lúcia trainiert hatte, wie Lúcia verschwunden war und sie sich auf die Suche gemacht hatte, von ihrem Treffen auf Nobu und seinem Versprechen. Als sie fertig war, saßen die Kopfgeldjäger mit vermischten Gefühlen da, bis Shouta die Stille durchbrach. "Soll heißen, von nun an werden wir nach einem Drachen suchen, hm?" grinste er, während er sich eine Zigarette anzündete, wurde jedoch gleichzeitig von Akatsu abgeworfen. "Kannst du dir das nicht verkneifen, wenn ein Kind in der Nähe ist?!" Gerade als Shouta wütend antworten wollte, leerte Jin, der dabei war das Essen zu servieren, ein Glas Wasser über Shoutas Kopf, sodass auch die Zigarette völlig durchnässt war. Der Blonde fing an zu knurren und raufte sich die Haare. "Ihr habt euch doch alle gegen mich verschworen, yare!" und schon verlies Shouta den Saal in einen Nebenraum. Dafür setzte sich nun Jin an den Tisch. "Haut rein." gab der Braunhaarige seltsam kühl von sich und fing an zu essen, fast gleichzeitig mit Akatsu und Ikuta. Chiyoko zögerte erst noch ein wenig. "Warum isst du nichts, Chiyoko? Essen Dragonslayer etwas anderes als wir?" fragte Ikuta, als er merkte wie Chiyoko ihr Essen betrachtete. Diese schüttelte hastig den Kopf. "Ich habe oft die Lichtmagie von Okaa-sama gegessen, aber manchmal hat sie mir auch Früchte aus dem Wald gebracht!" Meinte sie lachend und fing dann an zu essen. Sie war mehr in Gedanken versunken, als dass sie das was vor ihr lag nicht essen wollte. Ob es Lúcia wohl gut ging? Akatsu grinste unwillkürlich. "Wie cool, wir haben eine Dragonslayerin im Team!" "Tch... Sie ist ein Kind, du Idiot." "Stark bin ich aber trotzdem, Jin-san!" protestierte Chiyoko plötzlich worauf Jin eine Augenbraue hob. "Yare, yare... Von mir aus."
Es dauerte nicht lange, bis Chiyoko sich voll und ganz wohl fühlte, bei einer Gruppe von Menschen, die sie erst seit wenigen Stunden kannte. Sie zeigte ihnen ihre Magie, bekam von ihnen ein paar Dinge gezeigt und amüsierte sich prächtig, allein wenn sie ihnen beim Streiten zusah. Sie erzählten ihr von ihrem Leben, von den Steckbriefen, von der Kopfgeldjagt... jedenfalls wurde Chiyoko nicht langweilig, sie vergaß völlig, das sie auf Nobu wartete, bis er eintraf. Da es bereits Nacht war, wurde beschlossen für den Tag dort zu bleiben, bevor die Suche nach Lúcia beginnen sollte. Am nächsten Morgen machten sich Nobu und Chiyoko schon recht früh auf die Suche, noch während die anderen schliefen. Der Anführer bereitete für Chiyoko und ihn selbst Frühstück, sowie Proviant vor, ehe sie loszogen. Nobu befragte zunächst Leute die er kannte nach Informationen, wurde aber größtenteils nur angelacht. Er lies sich nicht beeindrucken, befragte weiter. Sie gingen zu älteren Personen, die er respektierte und für Weise hielt - doch selbst diese Personen konnten ihm nur eine geringe Zahl an Informationen geben. Sie reisten mit dem Zug von Stadt zu Stadt, der Kopfgeldjäger zeigte nicht einen Hauch an Müdigkeit oder dergleichen. Dennoch verlor Chiyoko immer mehr die Hoffnung, lief mit gesenktem Kopf neben Nobu her, doch kaum merkte er dies, versuchte er sie wieder aufzumuntern. "Wenn Drachen leicht zu finden wären, wären sie nicht halb so besonders, Kleine. Ich sagte doch bereits, stell dich darauf ein, dass die Suche länger dauern wird. Aber wir werden den Drachen früher oder später finden, ganz sicher. Also Kopf hoch, klar?" Die Dragonslayerin blickte Nobu bewundernd an. "Versprochen?" Der Kopfgeldjäger grinste, erfasste sogleich mit seinem kleinen Finger den kleinen Finger des Mädchens. "Hoch und heilig."
Keine Angst, es ist niemals zu spät Solang die Hoffnung in uns weiterlebt, Wir warten nur auf den Augenblick, Wir sind bereit, es gibt kein Zurück. Es waren bereits fünf Jahre vergangen, seitdem Chiyoko Nobu getroffen hatte und Teil ihres Teams geworden war. Seither hatte sie jede Menge erlebt und war inzwischen ein zehnjähriges, aufgedrehtes Kind, das den Mut eines Mannes besaß. Gemeinsam mit dem Team 'Skyscraper', das für sie inzwischen wie eine Familie war, suchte sie seit fünf Jahren nach Lúcia, ohne die Hoffnung auch nur Ansatzweise aufzugeben. Inzwischen sah sie die Suche als eine Art Herausforderung seitens des Drachen und war umso motivierter, diese Herausforderung zu gewinnen. Doch Suchen war nicht einzige was sie in den fünf Jahren getan hatten. Nachdem Chiyoko zufällig gesehen hatte, wie mächtig Nobu war, bestand sie darauf, dass er sie trainierte. Der Junge lehnte erst ab, meinte sie sei viel zu jung, doch mit ihrer Entschlossenheit schaffte die Kleine es ihn zu überzeugen. Somit wurde aus Nobu "Nobu-sensei", während die anderen alle Onii-chan oder Onii-san hießen. Es stimmte, dass Nobu sie nicht in sachen Lichtmagie lehren konnte, doch ihren kleinen Körper zu trainieren, das war kein Problem. Fünf Jahre lang, parallel zur Suche, trainierten Nobu und Chiyoko, Tag und Nacht. Sei es Überlebenstraining, das Rennen von mehrere Kilometer weiten Strecken, das Besteigen von Bergen, einfache Liegestütze bis hin zu Trainingskämpfen - wobei das Chiyokos Lieblingsteil war - alles war dabei, und nicht ein einziges Mal beschwerte sich die junge Lumién. Schon damals hatte sie nur ein Ziel vor Augen, und das war, die stärkste Dragonslayerin überhaupt zu werden und Lúcia stolz zu machen. Bis zu ihrem Wiedersehen mit Lúcia wollte sie noch einiges dazulernen. Sie probierte selbstständig neue Zauber aus, trainierte oft so lange, bis sie umfiel, woraufhin sie meist eine Standpauke von Nobu zu hören bekam. Ohne das sie es richtig realisierte, war Nobu inzwischen wie ein Vaterersatz, während Shouta, Akatsu, Ikuta und Jin wie ältere Brüder waren. Sie gehörten alle einfach zu ihrem Alltag dazu und sie wäre ohne sie wohl recht verloren. Selbst das Wesen der fünf Jungs hatte teilweise auf Chiyoko abgefärbt. Sie war hitzköpfig, stur, leicht reizbar und ihre Kameraden bedeuteten ihr alles. Wenn es um's spielen und Spaß haben ging, war sie bei Akatsu und den anderen oft besser aufgehoben als beim mürrischen Nobu, doch selbst mit dem konnte man manchmal Spaß haben, hatte er mal gute Laune. Trotz allem war Nobu Chiyoko am wichtigsten, warum, war ihr selbst nicht ganz klar. Er hatte zwar oft diese genervte Miene im Gesicht und eine eher lustlose Einstellung, doch war er der Anführer, der seine Member um jeden Preis beschützen würde. Er war ein Mann mit Stolz und wusste sehr gut mit Worten umzugehen. Trotz seiner Kraft war er jemand, der seine Gegner nie unterschätzte und in jeder Situation einen kühlen Kopf bewahrte. Für Chiyoko war er jemand den sie gerne ärgerte, doch gleichzeitig sehr bewunderte und fast schon als Vorbild sah.
In mir erblüht eine rastlose Tapferkeit Dieser Tag liegt von nun an in meiner Hand Nur mein Gefühl ist da, dem ich noch trauen kann... [Aus Nobus Sicht] Genervter als je zuvor öffnete ich die Tür zu unserem bescheidenen Zuhause. Die Wunde auf meinem Oberkörper, vom Kampf zuvor schmerzte immernoch, doch ich versuchte es so gut es ging zu ignorieren. Ich hatte extra darauf gewartet, dass es dunkel war, bevor ich das Gebäude betrat, damit Chiyoko mich nicht so sah. Dass sich die Kleine erschreckte, darauf hatte ich jetzt am wenigsten Lust. Leise vor mich hinfluchend lies ich mich im großen Saal auf einen Stuhl fallen. "Verflucht." Ich legte den Kopf auf den Tisch und erinnerte mich an den Kampf. Wer hätte gedacht, dass ich diesen Mistkerl jemals wiedersehen würde? Daiki und seine Kameraden... "Verdammt. Verdammt." Inzwischen schlug ich ohne es zu merken mit der Faust auf den Tisch. Ich, den sonst alles kalt lies, hatte die Ruhe verloren. Erinnerte ich mich an Daikis Worte, war mir danach, ihn umzubringen. "Ich weiß über die kleine Dragonslayerin, die du großziehst, bescheid, Nobu-san." hatte er gesagt. "Und ich weiß auch wo euer Treffpunkt steht." Ich verzog unwillkürlich das Gesicht und hob den Kopf. Daiki war der größte Abschaum der Menschheit. Manchmal war ich sogar froh darüber, dass Kazuya-Sensei nicht mehr unter den Lebenden war und sich nicht ansehen musste, was aus dem kleinen Jungen von damals geworden war. Daiki und seine kleine Gilde, sie waren gefährlich, noch so ungern ich das auch zugab. Ich hatte mit ihm noch eine Rechnung offen und es bestand die Gefahr, dass sie uns angreifen würden. Zu fünft hätten wir gegen etwa 15 keine Chance, und außerdem war Chiyoko in Gefahr. Ich schloss seufzend die Augen, bis ich eine Stimme vernahm. "Noooobuuuu Senpaaaai..." Jemand versuchte, sich wie ein Geist anzuhören, doch ich musste nicht einmal hinsehen, um zu wissen, dass es Akatsu war. "Wieso pennst du nicht, Akatsu..." grummelte ich entgeistert hervor, ohne mich zu bewegen. Der rothaarige Freak lies sich gegenüber mir auf einen Stuhl fallen. "Was ist passiert, dass du so spät zurückkommst und dann auch noch so deprimiert hier herumsitzt, Senpai? Chiyoko hat den ganzen Tag keine Ruhe gegeben. Nobu-sensei hier, Nobu-sensei da..." Ich konnte mir das Schmunzeln nicht verkneifen, als Akatsu das sagte, doch kurz darauf schaute ich wohl genauso unmotiviert wie zuvor. "Bei unserem letzten Kampf warst du auch dabei... erinnerst du dich an Daiki?" Ich sah, wie Akatsu bei dem Namen zusammenzuckte. "Kono yaro [dieses A****loch] ... Natürlich erinnere ich mich, wenn auch nur ungern..." meinte er verbissen. Ich nickte zunächst nur, weiterhin an die Decke des Gebäudes starrend. "Heute habe ich ihn wieder getroffen. Wir haben gekämpft. Es war ungefähr ein Gleichstand. Aber es war kein Zufall, da bin ich mir sicher. Er sagte, er weiß über Chiyoko bescheid und er wüsste auch, wo wir uns aufhalten... Der Dreckskerl führt irgendwas im Schilde, vermutlich ist sein Ziel immernoch das selbe wie damals, oder noch schlimmer." Ich hielt inne und senkte die Blicke. Normalerweise war es nicht meine Art die Teammitglieder mit solchen Dingen zu belasten, meist klärte ich alles selbst, was jedoch nur funktionierte weil sie mir voll und ganz vertrauten. Diesmal jedoch schien es angebrachter, wenn sie bescheid wussten. Ich hörte Akatsu knurren. "Ich dachte wir wären ihn los." Der Rotschopf fuhr sich durch die Haare und seufzte. "Er wird also keine Ruhe geben bis er sein Ziel erreicht hat, oder irre ich mich?" Wie aus dem Nichts saß plötzlich Shouta auf dem Stuhl neben mir. Noch ehe ich antworten konnte, betrat Jin den Raum. "Jedenfalls können wir nicht hier rumsitzen und darauf warten, dass sie hier hereinbrechen und alles kleinschlagen." "Stimme meinem Bruder zu." Nun waren also alle versammelt, nur Chiyoko schlief glücklicherweise noch. Grummelnd fuhr ich mir durch die Haare und schloss ein weiteres Mal die Augen. "Wenn wir hier bleiben, würde das aber vermutlich passieren, sie sind in der Überzahl. Wir müssten also weiterziehen..." "Mhm... Schade eigentlich, es war hier ganz nett, nicht?" In Gedanken stimmte ich Akatsu zu, denn mir hatte dieser Ort auch recht gut gefallen, vor allem seit Chiyoko dabei war, war es viel lebendiger als die anderen Orte an denen ich schon war. "Na und, wir werden schon etwas besseres finden." widersprach Shouta Akatsu, wie üblich. Ich lauschte ihnen nur mit einem Ohr, viel mehr dachte ich nach. "Sagen wir, wir ziehen weiter und das ganze wird ein Jagdspiel. Was ist mit Chiyoko?" Ich zuckte zusammen und grummelte. Jin wusste genau, dass er damit meinen Schwachpunkt angriff. Es herrschte Stille und ich spürte ihre Blicke auf mir. Natürlich, ich musste eine Entscheidung treffen, ich war für Chiyoko verantwortlich, wie auch immer sich das ergeben hatte. Chiyoko, dieses kleine aufgedrehte Mädchen, dass seit fünf Jahren nun eine Rolle in unser aller Leben spielte und kaum mehr wegzudenken war. Mir war klar, ich würde auf keinen Fall zulassen, dass sie in Gefahr gerät. Von nun an würde unser Leben eindeutig nicht mehr so sicher sein, wie zuvor. "Ahh... Chiyo-chan hat aus Senpai einen fürsorglichen Oto-san gemacht, nicht wahr?!" Ich ignorierte Akatsu, der wohl versuchte, die Stimmung etwas aufzulockern. Ich hätte jedoch nicht leugnen können, dass mich das kleine Mädchen, das ihre ersten Lebensjahre als Kind eines Drachen verbracht hatte, verändert hatte. "Also Nobu, wie lautet deine Entscheidung? Wir sollten uns möglichst bald aufmachen, du weißt..." Ich konnte die Spannung förmlich spüren, und vermutlich war allen die Antwort klar, und doch erhoffte sich jeder insgeheim etwas anderes. "Wir können sie nicht mitnehmen." war das erste was ich hervorbrachte ohne die Blicke zu heben. "Von nun an wird es zu gefährlich für sie. Wir werden sie Lamia Scale überlassen, bis wir Daiki los sind." Zwar klang meine Stimme eintönig und gleichgültig, doch war es eigentlich schwer auszusprechen. "...Wenn Daiki uns nicht zuerst los wird." gab Ikuta von sich, bekam jedoch sogleich einen Schlag auf den Hinterkopf, von keinem anderen als seinem Bruder. "Trottel. Machst du Witze?" "Jin hat recht. Mit der Persönlichkeit bringen die sich vielleicht sogar gegenseitig um." fügte Shouta hinzu, während er sich eine Zigarette anzündete. Ich stand auf. "Bringen wir's hinter uns. Macht euch startklar, wir brechen in zwei Stunden auf." gab ich von mir und drehte mich sogleich auch um, um in mein Zimmer zu gehen. "Aber... sollten wir uns nicht zumindest von Chiyo-chan verabschieden?" hörte ich Akatsu noch jammern, antwortete aber nicht und schloss die Tür meines Zimmers hinter mir. Sich von Chiyoko verabschieden... Ich setzte mich auf mein Bett und blickte aus dem Fenster daneben. Ganz gegen meinen Willen, erinnerte ich mich an alle möglichen Momente. Wie ich Chiyoko gefunden hatte, wie ich sie trainiert hatte, wie wir umher gingen und ohne jede Spur nach diesem Lichtdrachen suchten, und vor allem, an mein Versprechen, dass wir diesen Drachen finden würden. Reflexartig sprang ich auf, ging zu meinem Schreibtisch und holte ein Blatt hervor. Ich ergriff einen Stift, hielt aber inne. Wer könnte schon ahnen, wie lange wir unterwegs sein würden, ehe wir Chiyoko wieder bei uns aufnehmen könnten? Doch ich war entschlossen, ich würde mein Versprechen gegenüber der Kleinen mit Sicherheit halten, koste es, was es wolle... [Nobus Sicht, Ende]
Dieser Traum bleibt ewig mein, Tief verborgen wie ein Schatz, Tränen vergehen, nichts bleibt bestehen. Nur dieser Traum, und was damals geschah... Nach einem anstrengenden Tag, den sie damit verbracht hatte, die Teammitglieder zu nerven, da Nobu abwesend war, hatte sich Chiyoko ins Bett gelegt und schlummerte seither tief und fest. Als sie am nächsten Morgen dann endlich aufwachte, erhob sie sich und streckte sich lautstark. "Yatta, es ist Morgen und Nobu-sensei müsste zurück sein!" kicherte sie vor sich hin, wollte gerade vom Bett springen, als sie merkte, dass irgendwas an dem Raum nicht stimmte. Das Grinsen im Gesicht der jungen Magierin verblasste Augenblicklich, während ihre Blicke durch den Raum wanderten. Sie war eindeutig nicht in ihrem Zimmer. Etwas nervös stand das Mädchen auf, kniff sich dabei selbst. "Au! Es ist also kein Traum?" Als sie auf den Tisch neben dem Bett sah, erblickte sie einen kleinen, zusammengefalteten Zettel, der alleine dalag. Vorsichtig ergriff das Mädchen das Blatt Papier und faltete es auseinander. Als sie die Nachricht darauf las, setzte ihr Herz einen Schlag aus. Ihre Augen weiteten sich und augenblicklich fingen ihre Hände an zu zittern. "Ich werde mein Versprechen halten. - Nobu" war alles was auf dem Zettel stand. Chiyoko umschloss das Blatt mit ihrer Hand, ehe sie in Sekundenbruchteilen die Türe des Zimmers aufriss und in einer Art Gang stand. Sie rannte den Gang entlang, bis sie durch eine weitere Tür in einem großen Raum ankam. Vor ihren Augen erstreckte sich ein noch größerer Saal als der von ihrem 'Zuhause'. Mehrere Tische standen hier, und wirklich viele Leute saßen an den Tischen. Verschiedene, unbekannte Gesichter blickten in ihre Richtung, da sie die Tür lautstark aufgerissen hatte. Verloren und panisch huschten Chiyokos Blicke zwischen den verschiedenen Personen hin und her. Ihr Herz schlug gegen ihren Brustkorb, eine seltsame Angst erfüllte sie. "Nobu-sensei... NOBU-SENSEI!" Sie rannte los, richtung des Tores, doch jemand hielt sie fest und drehte sie zu sich. "Beruhige dich Kleine." meinte die Frau, doch Chiyoko schlug ihre Hände weg und steuerte weiter auf das Tor zu, doch jemand stand direkt davor und wollte sie nicht vorbeilassen. Die Dragonslayerin konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten. "LASST MICH VORBEI, ICH MUSS ZU NOBU-SENSEI! WO IST ER? WO BIN ICH HIER? WAS SOLL DAS ALLES?!" brüllte sie heraus, sie war wütend und verwirrt und würde am liebsten alles was ihr im Weg stand wegpusten. Nach einigem hin und her schafften es jedoch eine Hand voll Magier, sie zu beruhigen und dazu zu bringen, ihnen zuzuhören. Mit gesenktem Kopf und ausdruckslosem Gesicht saß Chiyoko auf einem Stuhl, den Zettel von Nobu in der Hand haltend. "Hör zu, Chiyoko-san. Nobu-san und sein Team mussten weiterreisen, weil-" - "Ich gehöre auch zu dem Team." Chiyoko biss sich auf die Unterlippe, während wieder Tränen ihre Wange herabrollten. "Entschuldige, du hast recht. Dann lass es mich so sagen: Nobu-san und die vier Jungs mussten weiterreisen, weil es hier in der Umgebung inzwischen zu gefährlich für sie ist. Nobu-san sagte, es gäbe Gründe, die er uns nicht sagen könnte, aber wir sollten dir mitteilen, dass er dich nicht grundlos hier gelassen hat. Er sagte ich solle dir ausrichten, du sollst dich nicht unnötig wehren und ihm vertrauen. Dann gab er uns noch diesen Zettel, aber den hast du ja schon selbst entdeckt." Die Magierin lächelte Chiyoko sanft an, doch sie konnte noch so freundlich sein, es würde nichts an Chiyokos Gefühlen in dem Augenblick ändern. Das Mädchen fing erneut an zu zittern und weinte nun erst recht. Mehr oder weniger unwillkürlich zerknüllte sie den kleinen Zettel in ihren Händen. "Idiot. Sensei ist ein wahrer Idiot. Ich hab' doch so hart trainiert um keine Last zu sein, also warum?" wimmerte sie vor sich hin. Ein anderer Magier legte die Hand auf ihre Schulter, doch Chiyoko erhob sich, verbeugte sich sogleich knapp. "Gomen." gab sie leise von sich und rannte zurück in das Zimmer, aus dem sie gekommen war. Sie setzte sich innen vor die Tür, zog die Knie an sich ran und vergrub den Kopf zwischen ihren Armen. Erst Lúcia, dann ihr Team - wieso wurde sie von jedem zurückgelassen? Es dauerte zwar eine Weile, bis Chiyoko das ganze akzeptierte und wieder zu ihr kam, doch schaffte sie es letzendlich doch. Sie beschloss ein weiteres mal, hart zu trainieren, und zwar als Mitglied von Lamia Scale. Mit der Zeit gewöhnte sie sich immer mehr an die Gilde und hatte sich auch schnell mit allen angefreundet. Es dauerte zwar etwas, doch bald schon war sie wieder ganz die alte, strahlende Dragonslayerin, die voller Entschlossenheit auf ihre Ziele zustrebte, nur dass sie inzwischen ein weiteres Ziel hatte: Team Skyscraper wiederfinden.
Zuletzt von Chiyoko am Mi Apr 20, 2011 8:04 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
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