[cf: Blue Pegasus Gildenhaus]
Für Naoki war es einmal wieder an der Zeit, zu arbeiten. Für Blue Pegasus hatte er noch nicht viele Aufträge erfüllt, vor allem das kurze Scharmützel mit den unbekannten Magiern, die drohten, die Stadt zu zerstören, hatten Zeit gefressen. Wirkliche Verletzungen hatte er nicht davon getragen, doch durch die letzte Mission, wodurch er einen Teil seines Magievorrates aufbringen musste, und dann noch das kürze Gefecht, welches einen größeren Teil verschlungen hatte, zerrten an seinen Kräften. Für Naoki war der Kampf einerseits erfolgreich verlaufen, doch gleichzeitig miserabel. Man konnte es als Erfolg abstempeln, dass er und die Stadt noch bei vollster Gesundheit waren, von den wenigen zerstörten Gebäuden abgesehen. Diese konnte man aber nachbauen. Für ihn war der Kampf aber eine Niederlage, er hätte noch weiterkämpfen können, doch war er gegangen. Normalerweise würde der Rotschopf einfach weiterkämpfen, doch irgendetwas hatte ihn von dem Kampffeld forttreiben wollen. Über die Vergangenheit sollte man sich aber keine Gedanken mehr machen, der Blick sollte sich auf die kommende Mission richten, durch die er sein erspartes wieder etwas aufbessern konnte. Seine Wohnung brauchte mehr Miete, im Vergleich zu der in Oak Town und diese Differenz muss man auch verdienen. Aber von der Mission würde er einen Moment leben können und noch etwas zurücklegen können. Wer weiß wie er von der Mission zurückkam. Falls er verletzt werden würde, könnte er es vergessen, für ein paar Tage auf Missionen zu gehen. Zu mindestens würde dies ein vernünftiger Mensch machen, Naoki würde vielleicht auf einfache Missionen gehen, die kein großes Gefahrenpotenzial besaß. Den Inhalt der Mission kannte er, er sollte eine Festung zerstören, welches wohl für ihn der schwierigere Teil werden würde, und die Magier gefangen nehmen, die dieses Bauwerk errichtet hatten, welches den einfacheren Teil des Auftrages darstellen würde. Vor allem da Naoki gerne Menschen bekämpfte, die gegen die Gesetze verstoßen. Jenen eine Lektion zu erteilen, machte am meisten Spaß. ~Sobald ich in die Festung komme, wird es mir leicht fallen, die Magier zu bekämpfen. Mir wurde zugesichert, dass ein Teil der Stadtwache mich begleitet, also können diese die bezwungenen Magier gefangen nehmen und abtransportieren- sobald ich die Lage da drinnen stabilisiert habe. Bleibt nur noch die Frage offen, wie ich in die Festung komme, ich könnte sie stürmen, allerdings würde dies nur auf mich aufmerksam machen… Es muss noch einen anderen Weg geben…~ Der S-Rang fing an zu überlegen. Er würde schon in die Festung kommen, ohne große Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen… Er musste nur die Möglichkeit dazu finden! ~Gab es nicht einen Fluss in der Nähe? Wenn ja komme ich leichter rein als denen lieb ist!~ Er konnte sich erinnern, dass ihm ein Soldat der Stadtwache gesagt hatte, dass ein Fluss in der Nähe war, dadurch würde er zu mindestens in die Nähe der Festung kommen, ohne entdeckt zu werden. Naoki war eben ein Wassermagier, also wäre er fähig, unter Wasser zu überleben, aber natürlich nicht für ewig. Wenn die Magier ihr Trinkwasser aus sicherer Umgebung holen, würden sie Wasser in ihr Bauwerk leiten. Aber den Punkt, dass ein Wassermagier die Festung angreifen könnte, würden sie dann ausblenden. Natürlich stand noch nicht fest, dass es eine solche Schwachstelle gab, doch würde der Rotschopf dies schnell herausfinden, sobald er in dem Fluss war. ~Jetzt muss ich erst einmal das Gewässer finden. Fließt es nicht wie ich will, kann ich immer noch die Festung durch einen Frontalangriff stürmen. ~ Ein Frontalangriff wäre bestimmt nicht die beste Möglichkeit, jedoch war er sich sicher, so in die Festung zu kommen, wenn es auch länger dauern würde und bestimmt nicht so einfach wäre. Also fing Naoki an zu hoffen, dass der Fluss in das Bauwerk der Feinde führen würde. Während er auf der Suche nach dem Fluss war, vernahm der Rotschopf Wasserplätschern. ~Okay, der Soldat hat nicht gelogen, also habe ich keinen Grund, ihn später zu bestrafen, sollte er die Mission überhaupt überleben. ~ Sofort wandte sich Naoki in die Richtung, von der die Geräusche des Wassers gekommen waren, daraufhin wurde das Tempo erhöht, damit er möglichst schnell mit dem Kern der Aufgabe anfangen konnte. Die feindlichen Magier warteten nur darauf, bestraft zu werden. Warum hätten sie sonst eine solche Festung neben Hargeon Town bauen sollen? Es würde sich zwar anbieten, von dort aus die Stadt zu terrorisieren, doch in Wahrheit warteten sie nur darauf, dass sie bestraft wurden- zu mindestens war dies die Ansicht von Naoki. Es verging wieder etwas Zeit, vielleicht ein paar Minuten, als der Rotschopf den Fluss erreicht hatte. ~Dann wollen wir den Fluss einmal erkunden. ~ Kurz darauf erstand in seiner rechten Hand eine Wasserblase, die er sich über den Kopf stülpte, damit er unter Wasser atmen konnte, für ungefähr eine halbe Stunde, länger würde er nicht suchen, falls doch, würde er einfach eine neue Blase erschaffen. Nachdem die Vorbereitungen getroffen waren, stieß er sich kräftig ab und im nächsten Moment befand er sich im kühlen Nass. Mit kräftigen Bewegungen schwamm er nun in die Richtung, in der sich die Festung befand. Aus dem Schutz des Wassers schaute er öfters einmal nach draußen, um sicher zu gehen, dass er nicht an der Festung vorbeischwamm. Es verging ein Moment, und er hatte endlich die Festung erreicht. Naja, eigentlich sollte man sagen, dass er nur in der Nähe der Festung war, in ihr drinnen war er noch nicht, dazu musste er noch einen Weg finden. ~Dann schauen wir einmal, ob es irgendeinen Eingang von hier gibt. Wenn ja, kann ich das Bauwerk schön infiltrieren und die ersten Magier ausschalten, bevor ich bemerkt werde. Viele werden es nicht, aber ein oder zwei werde ich schon schaffen. Danach muss ich das Tor zerstören oder sonst wie öffnen, damit meine Truppe hineinkommt und die Gefangen abtransportieren kann. Danach muss ich nur noch einen Weg finden, wie ich das Gebilde einreisen kann. Bestimmt haben die so etwas wie ein Waffenlager, welches ich in die Luft jagen kann. ~ Seinen Plan ging er noch mehrmals durch, er wollte eben auf Nummer sicher gehen. Aber im Endeffekt konnte alles anders kommen. Vielleicht waren nicht nur Magier unter der Feinden? Falls ja würde die Mission nur schwerer und nicht unmöglich zu meistern werden- da war sich der S-Rang sicher. Ob er mehr gefangen nehmen musste war ihm egal, wenn nicht würde er einfach ein paar der Normalen töten, schließlich war sein Ziel nur die Gefangennahme der Magier. Für den Rest wurde er nicht bezahlt, wenn er diese dann aber gefangen nehmen konnte, würde es bestimmt einen bleibenden Eindruck für Blue Pegasus geben- und dies war natürlich gut für das Geschäft. Man musste eben immer wirtschaftlich denken, wer weiß, wie lange die Gilde noch genügend Aufträge bekam? Dies könnte sich jeden Tag ändern, wenn die anderen großen Gilden an Bedeutung gewannen. Naoki war gedanklich zu sehr abgedriftet, momentan war es oberstes Gebot, einen Eingang zu finden. Sein Sauerstoffvorrat würde noch für ungefähr zehn Minuten reichen, dann müsste er eine neue Blase erschaffen, damit er die Suche weiterführen konnte. Dies wäre notwendig, auch wenn er sich möglichst viel magische Energie für die Höhle des Löwen aufheben wollte. Vielleicht waren die Gesetzesbrecher ja gar nicht einmal so schwach, wie es sich der Rotschopf dachte. Der Wassermagier schwamm nun zuerst auf den Grund. Von dort aus weiter in Richtung der Felswand. Er bewegte sich weiter und achtete dabei möglichst darauf, eine Öffnung zu finden, die ihn in die Verteidigungsanlage des Feindes bringen würde. Er schwamm weitere zwei Minuten, bis er endlich einen neuen Weg entdeckte. Diesen erkundete er sofort weiter. ~Das sieht so aus, als wäre es von Menschenhand errichtet, also bin ich hier richtig. Hätte die Natur diese Öffnung gemacht, sehe es komplett anders aus. Es ist auch groß genug, dass ich durchkomme, warum warte ich also noch? Schließlich habe ich den Jackpot gefunden! ~ Sofort schlüpfte er hinein und bewegte sich in die Richtung, aus der er meinte Licht zu erkennen. Anfangs war es ziemlich dunkel in diesem Gang, doch je näher er dem Ausgang kam, desto stärker wurde das Licht und dementsprechend konnte er wieder besser sehen. Kurz darauf erreichte er das Ufer, allerdings blieb er noch einen Moment im Wasser. Der Blue Pegasus Magier versuchte, irgendetwas von der Festung zu erkennen, doch dies klappte nicht so gut, wie er es sich erhofft hatte. Klar konnte er Umrisse erkennen, doch dabei blieb es auch. Das Wasser verzerrte die Bilder zu sehr, weiterhin ging ihm noch der Sauerstoff aus. Er schätzte, dass die Blase ihn noch für zwei, maximal drei Minuten versorgen konnte, nachdem er den Spalt gefunden hatte, hatte er aufgehört zu zählen, er hatte sich zu sehr damit beschäftigt, seinen Plan ein letztes Mal durchzudenken. Einen Fehler wollte er nicht begehen. ~Ich sehe sowieso nicht sehr viel und mein Sauerstoff geht aus. Daher: auf in den Kampf! ~ Er schwamm noch soweit, bis er Boden unter den Füßen bekam, danach lief er so schnell aus dem Wasser wie er konnte, anfangs bremste ihn das kühle Nass noch, doch je mehr seines Körpers befreit wurde, desto besser konnte er sich bewegen. Glücklicherweise befand sich die Wasserstelle in der Nähe einer der Mauer, so konnte er schnell wieder etwas Deckung finden, wenn da nicht der erste Magier wäre. Dieser schaute ihn geschockt an, wahrscheinlich konnte er sich nicht erklären, dass ein Magier diesen Weg entdeckt hatte. Oder war er doch durch den Angriff geschockt oder verblüfft, dass nur ein Magier angriff? Sich darüber Gedanken zu machen war nun fehl am Platz, dies könnte man später machen, sobald man an einem ruhigen Plätzchen war. Damit etwas Bewegung in das Ganze kam, und der Verteidiger möglichst ruhig blieb, rannte ihm der Rotschopf entgegen, schlug ihn ins Gesicht, rammte ihn mit seinem Körper, damit er gegen die Wand flog und so für einen Moment außer Sicht war. ~Bisher habe ich noch keine Rufe gehört, also bin ich bestimmt noch nicht entdeckt, wenn ich aber einen Fehler mache, kann dies schnell umschlagen. ~ Damit Naokis Opfer nicht einen Hilferuf loswerden konnte, presste er ihm eine Hand auf den Mund. ~Jetzt muss der nur noch bewusstlos werden. ~ Zuerst rammte er sein Knie in den Bauch des Opfers, dieser wollte stöhnen, doch wurde das Geräusch durch die Hand, die den Mund zuhielt, gedämpft, sodass man es kaum hören konnte. Nachdem sich der feindliche Magier nach vorne beugte, da er sich an den Bauch fasste und für einen Moment unachtsam war, konnte Naoki sein Beil schnappen und mit der stumpfen Seite auf den Kopf hauen. Der Rotschopf war nicht dafür bekannt, sonderlich viel körperliche Stärke zu haben, doch genügte sie in dem Moment, dass er Feind für einen Moment ausgeknockt war. ~Der wäre fürs erste erledigt, fehlen noch 19. Am besten bezwinge ich erst noch den ein oder anderen, bevor ich das Tor öffne. Schaffe ich es bis dahin unentdeckt zu bleiben, kann ich das Chaos ausbrechen lassen und so alles leichter machen, für mich und meine Männer, die inzwischen Stellung bezogen haben müssten. Hoffentlich…~ Der Wassermagier versteckte sich hinter einer Säule, und beobachtete die Gegend. Das Holz über ihm knackste regelmäßig, dies lies darauf schließen, dass oben jemand Patrouille lief. Auf dem Gesicht des kampferübten Magiers konnte man keine Veränderung sehen, doch war er erleichtert, dass die Geräusche nicht nach oben gelangt waren. Ein paar Schritte von ihm entfernt konnte er bereits den nächsten Magier erkennen. Dieser bewegte sich noch abgeschirmter von seinen Kameraden. ~Der müsste noch leichtere Beute werden…~ Langsam schlich er sich näher, dabei versuchte er, möglichst schnell zwischen den Säulen hin und her zu huschen, und hinter den Säulen zu kauern, bis die Luft wieder rein war. Kurz darauf erreichte er die gewünschte Position. Dort wiederholte er an dem Magier die gleiche Prozedur. Dieser schien erfahrener zu sein, es dauerte einen Moment länger, bis er bewusstlos auf dem Boden lag. ~Das war knapp, wäre er ein wenig zäher, hätte er meinen Plan zu Nichte machen können… Wenn ich noch ein oder zwei so erledigen kann, bin ich zufrieden, danach öffne ich das Tor. Dann bricht hundertprozentig das Chaos aus und ein paar Feinde können dann leicht überwältigt werden, ohne dass ich auf heimlich Kämpfen muss…~ Doch so glatt würde der Plan nicht ablaufen, er blieb zu lange ohne Deckung und plötzlich hörte er nur noch ein „Eindringling! Alarm! Macht euch Kampfbereit!“ „Scheiße!“, konnte man von Naoki hören. Sein schöner Plan wurde nun über den Haufen geschmissen, den er sich so schön ausgedacht hatte. Die Arbeit die er sich damit gemacht hatte wurde durch ein paar Sekunden der Unachtsamkeit zu Nichte gemacht. Aber der Plan hatte ein paar Früchte getragen, schließlich lagen bereits zwei bewusstlos auf dem Boden. Aber leider konnte er das Chaos nicht in vollem Maße ausbrechen lassen, das was nun entstand musste ihm reichen. Leider würde dieses aber nicht lange anhalten, also musste er den Entdecker schnell ausschalten. Doch bei dem Gegner konnte Naoki nicht den ersten Schritt machen, im nächsten Moment erschuf er sich aus Magie zwei Pistolen, mit denen er das Feuer eröffnete. ~Gegen so jemanden habe ich lange nicht mehr gekämpft…~ Naoki wich aus und führte ein Zella durch, wodurch der Verteidiger mitgerissen wurde und gegen eine Wand knallte. Doch dabei sollte es nicht bleiben, Naoki lief hinterher und schlug mehrmals zu, bis sein Opfer auf den Boden sank, bewusstlos. In der Ferne konnte der Rotschopf hektische Schritte hören, die siebzehn übriggebliebenen Magier schienen sich zu formieren. ~Ich muss das Tor öffnen, sonst wird es für mich eng. Siebzehn Magier könnten mich vielleicht bezwingen, wenn sie es richtig anstellen. Von dem was ich aber gesehen habe, bezweifle ich, dass sie dazu fähig sind. Sicher ist aber sicher. ~ Zügig bewegte er sich in die Richtung des Tores. Dort angekommen begann er mit einem Zauber. “Water Slicer!“ Mehrere Klingen aus Wasser entstanden, die sofort auf das Tor zu rasten. Das Holz barste und kurz darauf war es zerstört. Der Eingang für die Stadtwache Hargeon Towns war gesichert. ~Gleich ist die Verstärkung da, Zeit meine Gegner zu bezwingen, sie schreien förmlich nach einer Bestrafung! ~ Von draußen glaubte er Schritte zu hören. Wenn ja würde er gleich Verstärkung im Rücken haben, die sofort damit beginnen würden, die Bewusstlosen einzusammeln. Die Wachen wären wahrscheinlich auch in der Lage den einen oder anderen Magier zu bekämpfen. Manchmal reichte eben die pure Masse aus, egal wie stark der Feind war. Hier könnte man möglicherweise ein solches Ereignis sehen, ausgeschlossen war es nicht. Während Naoki wartete, dass seine Verstärkung anrückte, sammelten sich die Magier auf dem Hof der Festung. Man konnte ebenfalls eine Handvoll Verbrecher auf den Mauern sehen. Wahrscheinlich waren diese auf den Fernkampf spezialisiert. Wie auch immer, er musste die Formation auseinander reißen, sonst wären seine Soldaten in Gefahr, damit könnte er noch leben, doch wozu hätte Naoki sie sonst mitgenommen? Bestimmt nicht dazu, dass sie hier starben und nicht ihren Zweck erfüllen konnten. ~Ich mach alleine weiter, bis meine Verstärkung ankommt nützt sie mir auch nichts mehr! ~ Er rannte nun nach vorne und erreichte kurz darauf die Masse der Magier, auf dem Weg kamen ihm bereits die verschiedensten Zauber entgegen, die dadurch, dass sie nicht sonderlich abstimmt waren, alle vorbei gingen oder der Wassermagier war fähig auszuweichen. In der Gruppe der Feinde angekommen, begann er sofort damit, unter den Reihen der Feinde zu wüten. Er zückte seine Waffen, schlug um sich und versuchte, die feindlichen Magier auseinander zu treiben. Hatte er es geschafft, dass einer sich von der Truppe trennte, bekam er einen Schlag gegen den Kopf mit dem stumpfen Beil. Sobald der erste der Gruppe zu Boden ging, konnte er Befehle seiner Truppen hören. Ihr Vorgesetzter klang ruhig, für ihn waren die Manöver wahrscheinlich Routine. „Männer, säubert die Mauern, danach positioniert ihr euch da und die Fernkämpfer eröffnen das Feuer in die Gruppe der Magier. Der Transporttrupp schnappt sich die bewusstlosen oder kampfunfähigen und eskortiert sie bereits in das Lager. Denen, die ich es bereits zuvor gesagt habe, helfen unserem Magier, die Feinde bewusstlos zu schlagen. Um das abtransportieren musst ihr euch nicht kümmern, alles klar? Dann los!“ Der Ton, mit dem er seine Frage stellte, klang so, als ob er keine Zweifel oder Fragen zu lassen würde. Der Mann gefiel Naoki! Der Transporttrupp machte sich sofort auf die Suche nach den Bewusstlosen, die Mauern wurden angegriffen und Naoki bekam Unterstützung in dem Hof. Mit der größeren Maße fingen die Feinde an, ihre Moral zu verlieren. Sie wurden unachtsamer und so konnten die Angreifer Magier für Magier ausknocken. Auf dem Hof lief alles glatt, dort gab es kaum Schwierigkeiten. Nach einer Weile als nur noch ein kleiner Teil übrig blieb, rannten sie in ein Gebäude und formierten sich dort neu. ~Ganz so dumm sind sie nicht. Aber mit denen werden wir auch noch fertig! ~ Doch dann schaute er auf die Mauern, dort lief der Kampf nicht so gut. Es war kaum ein Magier bewusstlos dies musste sich ändern! Wie es der Zufall wollte, konzentrierte sich der Anführer der Stadtwache nicht um die Mauertruppen, für ihn war anscheinend das hinausbringen der bewusstlosen Magier am wichtigsten. Nun musste Naoki darauf hoffen, dass die Soldaten von ihm Befehle annehmen würden, sonst würde die Mission nur unnötig schwer werden. „Der Teil dort drüben.“, er deutete auf eine Gruppe die nahe der Treppe stand. „Ihr geht hinauf und greift von der zweiten Seite an und nehmt die Magier so besser in die Mangel. Solltet ihr nicht weiterkommen, benutzt ihr den Teil der Männer die ich zur Bewachung des Hofes hier lasse als Unterstützung. Solltet ihr dann immer noch nicht die Magier bezwingen, ruft mich und rettet euch! Der Rest kommt mit mir!“ Er suchte sich einen Teil der Männer aus, die ihn begleiten sollten. Der Haufen, der am erschöpftesten war, ließ er die Wachen im Hof und die mögliche Unterstützung spielen. Im Grunde sollten sie sich ausruhen, wer wusste schon, ob sie erneut gebraucht wurden und wenn ja, wären sie in dem Zustand nur eine Last und keine Hilfe. Nachdem die Truppen eingeteilt wurden, ging der Kampf in die nächste Phase. Auf der Mauer ging es nun auch besser voran. Große Sprünge machten sie zwar nicht, doch fehlte es den Magiern langsam an Ausdauer, wodurch sie langsam aber sicher besiegt wurden. Fliehen konnten sie auch nicht, einen Sprung von der Mauer würden sie nicht unverletzt überstehen, und im Hof wartete bereits ein Trupp der Stadtwache. Währenddessen bahnte sich Naoki ein Weg in die letzte Verteidigung der Magier. Die Pause hatten sie genutzt, ihre Kräfte zu erneuern und das Terrain zu ihren Gunsten umzubauen. Doch Naoki störte dies nicht. Sie hatten zwar einige Tische und ähnliches als „Mauern“ um sich dort zu verstecken, doch was nützte eine solche Deckung, wenn sie von einem “Tidal Wave!“ weggespült wurde? Nicht viel. Der Raum in dem das letzte Gefecht stattfand war groß, so konnte er das Wasser schlucken, doch gleichzeitig konnten die Magier nicht rechtzeitig fliehen. Im Endeffekt war nun der Rest K.O. Wer noch stehen konnte, wurde von den Soldaten bewusstlos geschlagen. Diese fingen sofort an, die Gefangenen abzutransportieren. Währenddessen schaute sich Naoki auf der Mauer um, dort waren die Magier inzwischen auch bezwungen. Manche ergaben sich sogar freiwillig. ~Wie freundlich, sie helfen uns bei der Arbeit! Jetzt muss ich nur noch einen Weg finden, wie ich das Ding hier loswerde! ~ Zuerst fing er an, sich in der künftigen Ruine umzuschauen. Wenn ihm mal eine Wand oder Tür im weg war, die Naoki den Einblick in einen neuen Raum gewährte, wurde sie einfach durch einen Zauber eingerissen. Water Saw und Slicer boten sich dazu besonders gut an. Sie verbrauchten nicht viel magische Energie und hatten noch eine genügende Durchschlagskraft. Und einmal ehrlich, warum sollte es den Rotschopf kümmern, dass die Mauern Löcher bekamen, wenn er das gesamte Bauwerk sowieso noch zerstören musste. Und fand er keinen Waffenraum oder Ähnliches, in dem Sprengstoff war, würde er es auch so machen. Vielleicht würde er auch einfach die Stützpfeiler zerstören. So würde das Gebäude in sich einbrechen. Nachdem er ein wenig Zeit dazu verwendet hatte, eine Waffenkammer zu suchen, jedoch keine gefunden hatte, überlegte er sich, die er es nun am besten anstellen würde. Er hatte lediglich etwas Sprengstoff gefunden, doch nicht die erhoffte Menge. ~Dann muss ich diese eben an besonders wichtigen Stellen platzieren, wo möglichst viele Stützpfeiler sind. Wenn ich den Sprengstoff richtig benutze, könnte ich auch noch die erhoffte Wirkung erzielen. Vielleicht finde ich ja auch noch das ein oder andere Fass…~ Er fing nun an, die wenigen Fässer zu transportieren. Nachdem er die gewünschten Orte bestückt hatte, nahm er sich ein letztes Fass, öffnete diese und verteilte das Schwarzpulver, welches darin verborgen war, auf dem Boden und verteilte es so, dass es die verschiedenen Fässer verband. So könnte er eine noch größere Wirkung erzielen, wenn alles so ablief wie er es sich ausmalte. Der Rotschopf von Blue Pegasus machte nun einen letzten „Kontrollgang“ durch die Hallen der Festung. Gleichzeitig suchte er noch nach etwas, was er dazu benutzen könnte, damit die Explosion noch wuchtvoller wurde. Es gelang ihm sogar noch, in einer Eckkammer ein kleines Fass zu finden, dieses wurde natürlich auch noch platziert. Vielleicht machte dies auch die notwendige Wucht aus? Nachdem er keinen Mensch in der Festung gefunden hatte, und niemand auf seine Rufe geantwortet hatte, war er sich sicher, dass alles bereit war für die Sprengung. Er nahm sich eine Fackel, zündete diese am Anfang der Schwarzpulverspur an und lies sie daraufhin auf den Boden fallen, schön auf das Pulver. Dieses entzündete sich und führte zu einer Kettenreaktion, die für eine Explosion nach der anderen sorgte. Wie es das Schicksal wollte, hatte Naoki nicht gründlich genug gesucht und ein Waffenlager übersehen, der dort gelagerte Inhalt sorgte dafür, dass das gesamte Bauwerk zerstört wurde. ~Gut, Mission erfüllt, Zeit mir meine Belohnung abzuholen. ~ Er machte sich nun auf den Weg, den Soldaten von dem Erfolg zu berichten, den sie sowieso hätten hören können. Von dem Anführer der Truppe bekam er die Belohnung überreicht und machte sich daraufhin auf den Weg zum Gildenhaus von Blue Pegasus.
[tbc: Felder von Oriana]