Gast Gast
| Thema: Amaya Akashi So Dez 19, 2010 5:17 am | |
| Amaya AkashiFür dich wag' ich es gern, die Sterne zu zerstören, und sie zur Schau zu stellen. Worte erklingen, Worte verblassen, doch sie leben auf ewig in dir weiter... » B.A.S.I.C.SName: Amaya [=Regennacht] Akashi Nickname: Ame [=Regen; wurde früher oft von ihrer Mutter so genannt], "The Storm" [Unter diesem Namen ist sie bekannt, nicht nur in der Gilde] Geschlecht: weiblich Alter: 18 Blutgruppe: A
Wohnort: Quartier der Gilde // Reisend
» A.P.P.E.A.R.A.N.C.EGröße: 1,74 m Gewicht: 54 kg
Haarfarbe: Hellblau Augenfarbe: Blaugrau
Gildenzeichen: Rechter Handrücken [Rising Moon]
Aussehen: Amayas Aussehen ist eine Sache für sich. Das Mädchen besitzt ungefähr hüftlange, hellblaue Haare, die zwar glatt sind, sich nach unten hin aber leicht locken. Ein zersaust wirkender Pony ziert ihr Gesicht und hört kurz über den graublauen, ausdruckslosen und doch tiefgründigen Augen auf. Amayas Haut ist ebenfalls recht blass, zumindest im Vergleich zu den meisten anderen, und dennoch wirkt sie nicht unbedingt leblos. Dann wiederum besitzt die Akashi einen recht zierlichen Körperbau, welcher sie mit der blassen Haut zerbrechlich wirken lässt, was sie jedoch keinesfalls ist. Diesem Körperbau wirkt die Magierin mit ihren etwas eigenartigen Klamotten entgegen. Sie trägt stets ein dunkelblaues, kurzärmliges Oberteil, welches ihren Hals mit einem Kragen umgibt. Über dem dunkelblauen Oberteil trägt sie hellblaue, weiß verzierte Schulterschützer und Brustpanzerung im selben Stil. Zusätzlich trägt sie Hanschuhe in der selben Farbe wie ihr Oberteil, welche ihre Hände jedoch nur bis zu den Fingerknöcheln umgeben und am Handgelenk mit einem eng anliegenden, ebenfalls blauen, jedoch helleren Armreif geziert sind. Außerdem trägt sie über dem etwas längerem Oberteil einen weißen Gürtel, an dem meist ihr Schwert baumelt, welches jedoch selten zum Einsatz kommt. Unten trägt Amaya einen hellblauen, fast weißen Rock, unter dem sie eine kurze, weiße Hose trägt - steht sie Aufrecht da, sieht man diese Hose nicht. Zu guter Letzt wären ihre fast zu langen, dunkelblauen Stiefel, die bis kurz unter den Rock reichen zu erwähnen. Je nach Aufenthaltsort trägt das Mädchen auch einen hellblauen Reiseumhang. [Alles in einem wie auf dem Bild]
Merkmale: Das viele Blau an ihr; ihr prachtvolles Schwert, das sie sehr selten einsetzt.
» A.B.O.U.T Y.O.UPersönlichkeit: Amayas Persönlichkeit ist ein Rätsel mit 1000 Fragen, ob nach außen oder nach innen. Das Mädchen ist ein Wesen mit 100 Gesichtern, die zu einem harmonieren. Einerseits ist die Akashi in sich verschlossen und gibt nichts über sich Preis, ist stets misstrauisch und traut niemandem, weder ihrer Gilde noch sonst irgendwem, außer ihrem jüngeren Bruder. Besagter Gilde tritt sie immer mit eiskalten und tödlichen Blicken entgegen, sie ist für ihr ausdrucksloses Gesicht bekannt, für ihre unnahbare Erscheinung. Es scheint als wären bei ihr allerlei echten Gefühle gestorben und ihr wäre alles Egal. Sie ist gelassen und nimmt alles auf die leichte Schulter, sie scheint nichts wirklich ernst zu nehmen oder sich für irgendwas zu Interessieren. Dadurch wirkt sie ignorant und unbekümmert und das alles gleichzeitig. Andererseits hingegen, besitzt die Magierin ein bittersüßes Lächeln, das eine für sie ungewöhnliche Wärme ausstrahlt - dieses bekommt jedoch im Grunde nur ihr Bruder zu sehen, oder ihre Gegner, wenn sie diese provozieren will. Im Gegensatz zu ihrem Bruder weiß Amaya viel zu reden wenn es sein muss, sie lässt sich nichts gefallen und weiß schlagfertig zu antworten. Vor allem Kaito redet sie gerne voll, denn sie findet gefallen daran ihn ein wenig zu ärgern und mit ihm zu streiten, worüber sie auch gerne mal lacht, und das ist im Falle Amayas etwas besonderes. Allein mit ihrem Bruder ist Amaya so ziemlich eine andere Person und allein für diesen würde sie ihr Leben geben wenn es sein müsste, man könnte fast sagen er ist ihr Lebensinhalt. Gegenüber dem Rest der Welt ist Amaya grausam und erbarmungslos, sie hat kein Problem damit Menschen zu töten und Familien zu zerstören, das tut sie ohne den Ansatz eines schlechten Gewissens. So variiert auch Amayas Auftreten nach außen je nach ihrer Laune - meist wirkt sie eiskalt, ruhig und desinteressiert, manchmal hingegen hasserfüllt, grausam und gefährlich, und manchmal sogar wahnsinnig, unheimlich und hinterlistig. Mag: ~ ihren jüngeren Bruder ~ Sonnenuntergänge ~ Nacht ~ Wind ~ Regen ~ Ruhe ~ Auf ihrer Okarina spielen
Mag nicht: ~ lange "Standpauken" ~ Leute die sich für stärker und besser halten ~ Großmäuler ~ Herumkommandiert zu werden ~ zu viel Hitze
Sonstiges: -xXx-
» F.A.M.I.L.I.EFamilie: Mutter (Kaori) // ehemaliges Mitglied von Rising Moon // verstorben Vater (Daisuke) // ehemaliges Mitglied von Rising Moon // verstorben Bruder (Kaito) // Mitglied von Rising Moon // am Leben
» M.A.G.I.E.R D.A.T.E.NRang: S-Rang Magie Ausleger: [Elementarmagie] Wind Kampfstil: Allrounder: Amayas Kampfstil variiert je nach Gegner und Situation. Sie kämpft sowohl im Nahkampf als auch auf Distanz Offensiv, und selbst Defensiv kommt sie klar, es kommt immer ganz darauf an.
Stärken: ~ Hohe Magiereserven [10%] ~ Hohe Ausdauer [10%] ~ Schwertkampf für Notfälle [wenn es darauf ankommt weiß sie sich mit ihrem Schwert zu wehren] ~ Schnelligkeit [25%] [sie bewegt sich sehr schnell fort und oft ist es für den Gegner schwer mit ihr mitzuhalten] ~ Körperkraft [15%] [sie weiß sich auch mit ihren Fäusten zu wehren wenn es sein muss, auch wenn sie dem lieber aus dem Weg geht] ~ Furchtlos [lässt sich nicht einschüchtern, abschrecken oder verwirren, sie fürchtet sich vor nahezu nichts] ~ ignoriert Verletzungen während eines Kampfes, wird durch den Schmerz nicht gestört
Schwächen: ~ Verliert sich manchmal etwas zu sehr im Kampfgeschehen [verliert manchmal die Übersicht, gibt zu wenig Acht auf ihre Deckung, lässt ihre Grenzen aus den Augen] ~ ignoriert Verletzungen, leidet im Nachhinein darunter ~ Beachtet Stärke und Rang des Gegners nicht ~ handelt instinktiv und durchdenkt ihre Angriffe nicht ~ schlechte Strategin ~ meist lustlos [mangelnde Konzentration auf das Geschehen, nimmt die Sache nicht ernst] ~ Schwäche gegenüber Feuer [nicht nur auf elementarer Ebene, sondern auch weil es sie an ihre Kindheit erinnert und sie dadurch auf emotionaler Ebene eingeschüchtert wird] ~ Körperliche Widerstandskraft [25%] ~ Magische Widerstandskraft [25%]
Ausrüstung: ~ Schwert ~ Kleine Hüfttasche - Okarina (blau) - Drahtseile
Team | Partner: Team Stormbreaker | Kaito Akashi [Bruder] Bestrittene Quests: C-Rang: 12 B-Rang: 5 A-Rang: 3 S-Rang: 2 SS-Rang: -xXx-
Besonderes: -xXx-
» B.I.O.G.R.A.P.H.YTimeline: 0 Jahre ---> Geburt 6 Jahre ---> Angriff aufs Heimatdorf, Flucht, wird vom Bruder getrennt 6 Jahre ---> Wird von einem Windmagier, von dem sie dann unterrichtet wird, gerettet 10 Jahre ---> Ermordet ihren "Meister", da er sie "verrät" 11 Jahre ---> Findet zurück zu Rising Moon und somit zum Bruder, wird in der Gilde aufgenommen 15 Jahre ---> Darf mit anderen Mitgliedern einige Missionen erledigen 16 Jahre ---> Gründet Team mit ihrem Bruder, fangen an Quests zu erledigen 17 Jahre ---> Aufstieg zum S-Rang-Mage 18 Jahre ---> Ingame Start
Ziel: Stärker werden; die Gilde, die ihr Heimatdorf zerstört und ihre Mutter getötet hat, vernichten; den Dämon, der ihren Vater getötet hat vernichten; Insgeheim: Rising Moon heimzahlen, dass sie das Dorf nicht beschützt haben
Vorgeschichte:
Kapitel I - Unheilvolle Geburt? Es war eine regnerische Herbstnacht in einem Dorf in Fiore, in der Kaori von ihrem Mann in windeseile in das einzige Krankenhaus im Dorf gebracht wurde, als bei ihr die Wehen eintraten. Seit neun Monaten warteten beide gespannt auf diesen Tag, und da war es endlich so weit. Ihr Kind kam zur Welt. Die Geburt verlief im Grunde ohne Probleme, auch wenn sie etwas länger dauerte, vor allem Daisuke kam es wie eine halbe Ewigkeit vor. Als es dann endlich so weit war und er zu seiner Frau und seiner Tochter durfte, bekam er von seiner Frau das Kind überreicht. Mit einem Lächeln nahm er es entgegen und musterte es in aller Ruhe mit seinen Blicken. "Sie sieht dir ähnlich." grinste er, ehe er sich zu Kaori setzte, die ihn mit einem erschöpften Lächeln ansah. "Dir aber auch. Baka, wir sind die Eltern, natürlich sieht sie uns ähnlich." lachte die Frau mit einem Zwinkern, worauf ihr Mann zusammenzuckte. "Wen nennst du hier Baka?! Tztz." Währenddessen zappelte das Kind in den Armen ihres Vaters herum, welcher fast mit einem fiesen Grinsen zu ihr herabblickte, ehe er ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. "Hast du dich nun entschieden, wie du sie nennen willst?" fragte die Frau ihn daraufhin. Daisuke blickte Kaori kurz an, ehe er kurz inne hielt. Er konnte hören, wie der Regen auf das Dach des Krankenhauses prasselte. "Amaya..." sagte er lächelnd. "Was hältst du davon?" Kaori erwiderte das Lächeln. "Vorschlag akzeptiert. Das ist ein wunderschöner Name..." Doch keiner konnte wohl ahnen, welche Zukunft dieses Kind mit dem wunderschönen Namen bringen würde - zwar wäre es für die Eltern sicher keine Schande, doch für den Teil der Welt, der sich nach ewigem Frieden und Gerechtigkeit sehnte, mit sicherheit.
Kapitel II - Spiel des Schicksals Sechs Jahre waren bereits seit der Geburt Amayas vergangen, und fünf Jahre seit der Geburt ihres jüngeren Bruders Kaito, durch dessen Existenz allein sie bereits damals einen starken Beschützerinstinkt entwickelt hatte. Amaya war inzwischen ein kleines Mädchen mit schulterlangen, blauen Haaren und graublauen Augen, die voll neugier funkelten. Damals war sie sehr temperamentvoll, tickte bei der kleinsten Sache aus und wusste ihre Gefühle nicht zu verbergen, sie war ein wahres Energiebündel und des öfteren in Prügeleien unter Kindern verwickelt, wo sie sich Wacker schlug. Doch dieses frohe Wesen der jungen Akashi sollte sich schon bald ändern. Es war spät in der Nacht, als Kaori Amaya aus dem Tiefschlaf riss und mit sich zerrte, während sie an einer Hand bereits Kaito hielt. Gähnend rieb sich Amaya die Augen, sie war nunmal eine Langschläferin. "Mama, Kaito... Was ist los?" Kaori rüttelte ein wenig an Amaya, damit sie aufwachte. Als Amaya eine Explosion vernahm, wurde sie hellwach und blickte verwirrt die Mutter an. "Los, wir müssen hier verschwinden." zischte diese nur, wortlos gehorchten beide Kinder, Amaya mehr oder weniger weil sie zu überrascht war. Schnell hatten sie das Haus verlassen. Amayas blicke streiften durch die Straßen, überall bewaffnete Männer, in den Straßen lag der schwere Geruch von Feuer, Staub und Schießpulver. Die junge Akashi realisierte allmählich was los war. "Schnell, ihr müsst fliehen. Geht zum Hauptquartier der Gilde, dort seid ihr sicher, solange werde ich sie aufhalten! Ich komme dann später nach, versprochen!" Ja, es war nur die Mutter die ihnen den Rücken decken wollte, denn der Vater war für Rising Moon auf Mission, die Gilde, deren Teil beide Eltern waren. Warm lächelnd, und gleichzeitig weinend sprach Kaori diese Worte, während sie die Kinder wegschob. Kaito und Amaya rannten los, Amaya blickte noch einmal nach hinten, musste dabei die Tränen unterdrücken, denn in dem Moment bereits hatte sie das Gefühl, ihre Mutter würde dieses Versprechen nicht halten. Wut und Hass kamen in dem Mädchen hoch, und gleichzeitig Frust, nichts tun zu können, außer wegzurennen. Als Kaito und Amaya bereits recht weit vom Dorf entfernt waren, war Krach zu vernehmen. Amaya blickte über ihre Schulter hinweg nach hinten und erstarrte fast vor dem was sie sah. Eine Flammenfontäne hatte ihr Haus zerstört, das Haus, in dem sie ihre gesamte Kindheit verbracht hatte. Und nicht nur das, ein Großteil des Dorfes lag bereits in Flammen. In dem Moment packte Kaito Amaya am Arm. "Ich geh zurück, ich muss Mama holen." Amaya, die sowieso schon vor Wut am kochen war, blickte ihren Bruder mit tödlichen Blicken an. "Red keinen Schwachsinn, sie werden dich töten in dem Augenblick in dem du deinen Fuß ins Dorf setzt." Kaito sah sie mit fast verzweifelten Blicken an. Es schmerzte Amaya zwar ihn so zu sehen, doch ihr ging es ja selbst nicht besser. "Aber... was soll aus ihr werden, wenn..." stammelte er hervor, seine Stimme klang trauriger als je zuvor und seine Blicke ersetzten tausend Worte. Amaya überlegte nur kurz was sie tun sollte, doch dann merkte sie das sie nur eine Wahl hatte. Würde sie jetzt ihre Mutter einfach zurücklassen, würde es sie ihr ganzes Leben lang quälen. Ohne weiter zu zögern drückte Amaya sich von Kaito ab und rannte los. "Du beeilst dich und gehst weiter, ich werde Mama holen." rief sie ihm noch zu, ehe sie von seiner Bildfläche verschwand. Das kleine Mädchen riss sich ein letztes Mal zusammen und rannte schneller als sie es je zuvor getan hatte. Unterwegs fand sie auf dem Boden einen dicken Ast, welchen sie als Waffe mit sich nahm und schließlich in das Dorf rannte, welches schon halb am brennen war. Die Luft in den Straßen war kaum mehr Atemluft, Zerstörung und Tod waren ihr zu entnahmen. "MAMA!" rief Amaya, während sie sich an zerbröckelnden Häusern vorbeiquälte und versuchte den Flammen auszuweichen. "MAMA, WO BIST DU?" rief die Kleine aus vollem Leibe, während die Blicke die vertraute Gestalt der Mutter suchten. Inzwischen befand sie sich in einer engen Gasse, die von Ruinen zugeschüttet war, dabei war sie sich fast sicher, dass hier in der Nähe ihr Haus sein musste. "MAMAAA..." brüllte Amaya ein weiteres Mal, als sie eine kalte Hand am Fußgelenk packte. Erschrocken schrie das Mädchen erst auf und blickte dann nach unten, wo sie, von Holzplatten verdeckt, ihre Mutter entdeckte. "Ma...Ma...Mama...?" Amayas Augen weiteten sich, als sie ohne zu zögern die noch leicht glühenden Holzplatten anpackte und versuchte wegzuschieben. "Mama, halt durch, ich hol dich da raus!" "Ame... Wie oft muss ich dir noch sagen... Tu... was man dir sagt... Lauf... Du sollst deinen Bruder... jetzt nicht alleine lassen... Ich hab es nicht geschafft... tut mir Leid... Nun lauf... du musst leben..." bekam ihre Mutter zusammengestottert, mit mehrern Unterbrechungen und leiser, erschöpfter Stimme, als sie auch schon die Augen zufallen lies. Mit weit aufgerissenen Augen und zitterndem Körper starrte Amaya den nun leblosen Körper ihrer Mutter an. "Nein... Nein... Mama... NEIN!" Die Tränen strömten über die Wangen des Kindes, als sie den Kopf hängen lies, nur so da stand und heulte. Die Trauer Amayas wurde allmählich wieder zu tiefstem Hass und Zorn. Ein letztes Mal berührte Amaya die leblosen Wangen ihrer Mutter, ehe sie die Straße entlang losrannte. Nein, nicht um wegzurennen, sondern um sie zu töten, die, die das Dorf angegriffen hatten. Womit? Mit ihrem Stück Holz. Sie rannte und rannte, mit den Blicken die Straßen absuchend. Irgendwann stieß sie auf den leblosen Körper eines Mannes. Einer von denen, die das Dorf angegriffen hatten. Mit einem wahnsinnigen Grinsen nahm Amaya den Ast den sie gefunden hatte und schlug damit mehrmals auf den Bauch des Toten ein, während das Grinsen zu einer wutverzerrten Miene und dann zu hasserfüllten Blicken wurde. Während sie so auf ihn einschlug fiel ihr irgendwann ein Zeichen auf der Hand des Mannes auf. Sie starrte das Zeichen lange an, sie wusste es war ein Gildenzeichen, soviel hatte ihr Kaori schon beigebracht. Sie wusste nicht zu welcher Gilde dieses Zeichen gehörte, doch sie war sich sicher - würde sie irgendwann wieder jemanden mit diesem Zeichen treffen, wäre das das Ende für die Gilde. Als Amaya merkte, dass es allmählich immer gefährlicher im Dorf wurde, nahm sie ein weiteres Mal ihre übrige Kraft zusammen und rannte aus dem Dorf heraus. Sie lief tief in das Waldstück hinter dem Dorf hinein, bis sie irgendwann zusammenbrach und bewusstlos wurde.
Kapitel III - Der Fremde Als Amaya die Augen öffnete, blickte sie auf eine hölzerne Hausdecke. Neben ihr, auf einem kleinen Nachttisch, stand eine Kerze, die den Raum mit ihrer kleinen Flamme erhellte. Kaum sah Amaya die Flamme, schon schossen ihr die Bilder von dem brennenden Dorf in den Kopf. Das Mädchen schüttelte den Kopf um die Gedanken zu verwerfen und richtete sich ruckartig auf, als sie einen stechenden Schmerz am ganzen Körper spürte. "Au..." murmelte sie, während sie sich umsah. Sie war in einem fremden Raum, der mit dem Bett, auf dem sie lag, daneben ein Fenster, einem kleinen Schreibtisch und einem ebenfalls kleinen Schrank, sowie dem kleinen Nachttisch bestückt war. "Wo..." Und plötzlich schoss Amaya Kaitos verzweifeltes Gesicht in den Kopf, wobei die Akashi zusammenzuckte. "Kaito... Ich muss zu Kaito!" murmelte sie sich selbst zu, stand dabei mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und tappste zur Tür des Raumes. Kaum hatte sie die Tür geöffnet, lief sie in jemanden rein. "Au!" grummelte sie, als sie einen Schritt zurück ging und hochblickte. Vor ihr stand ein Mann mittleren Alters, der doch recht jung wirkte, in einem schwarzen Hakama. Er besaß zersaust wirkende, schwarze Haare, die im Kontrast zu seinen stechend blauen Augen standen, mit denen er Amaya überrascht musterte. Eine X-förmige Narbe auf seiner Wange verlieh seinem Gesicht einen leicht rauen Eindruck. "Na, auch mal wach?" meinte er mit einer gleichgültigen Miene, während er die Türklinke loslies und sich auch schon abwandte, um in die Küche zu gehen, die nur durch die Küchentheke von dem kleinen Wohnzimmer getrennt war, das aus einem niedrigen Tisch auf einem Fellteppich in der Mitte und Sitzmatten um diesen Tisch herum bestand. Verwirrt blickte Amaya dem Mann nach und versuchte sich zu erinnern, wie sie hierher gekommen sein konnte. Er musste sie gefunden haben, als sie umgekippt war. Vorsichtig lief Amaya zu dem Mann, der in der Küche herumhantierte. "Ähm... Wer bist du?" War das erste was sie hervorbrachte, woraufhin der Mann ihr kurz einen kalten Blick zuwarf. "Tz. Dir hat wohl niemand beigebracht, dass man Fremde mit 'Sie' anspricht, oder?" meinte er, ohne weiter auf sie zu blicken. In seiner Stimme schwang eine gewisse Gleichgültigkeit mit. "Doch, aber das ist dämlich. Sagst du mir jetzt wer du bist oder nicht?" gab die leicht reizbare Amaya zurück, doch es kam keine Antwort von dem mysteriösen Mann, der nun mit einer Schüssel Reis und einem Teller mit Fleischbällchen ins Wohnzimmer ging und das Essen auf den Tisch stellte. "Fragen kannst du später stellen, jetzt iss erstmal etwas." meinte er ohne dabei die Tonlage zu ändern. Wortlos lief er dann zu eine der Türen im Haus, und als er diese öffnete, wehte eine kühle Brise in den Raum - es war die Haustür, durch die er das Haus auch schon verlies. Amaya starrte verdattert in seine Richtung, seuftzte und lief zu dem Tisch hin. Sie setzte sich auf eine der Sitzmatten und fing an zu essen, jedoch fehlte ihr der Appetit. Ob Kaito in Sicherheit war? Sie sollte ihn so bald wie möglich aufsuchen. Als der Mann das Haus wieder betrat, war Amaya gerade fertig mit essen. Das Mädchen mit den wild zersausten Haaren nahm das Geschirr, trug es in die Küche, und stellte sich dann vor den Fremden. "Fertig gegessen, vielen Dank dafür. Darf ich jetzt deinen Namen erfahren?" fragte Amaya mit recht ruhigem Ton, versuchte aber freundlich zu wirken. "Abwaschen." entgegnete der Mann. Amaya zuckte mit einer Augenbraue. "Abwaschen? Das ist ein echt komischer Name." "Du sollst dein Geschirr abwaschen. Frag mich nochmal wenn du damit fertig bist." Schon verschwand er im Badezimmer des Hauses. Amaya sah ihm ungläubig nach. "Eeeeh? Oi, warte mal! Hey!" Sie klopfte gegen die Tür, musste sich dann jedoch seufzend und grummelnd geschlagen geben. "Verdammt, ich hab keine Zeit für sowas." Als sie den Abwasch erledigt hatte und der Mann endlich das Bad verlassen hatte, sprang sie erneut auf. "Von mir aus, du musst mir deinen Namen nicht sagen, sag mir nur wo wir sind und wie lange ich schon hier bin, es ist wichtig." zischte sie, was den Mann jedoch kalt lies. "Bitte?" gab sie dann nach. Der Mann setzte sich auf die eine Seite des Tisches und nickte Amaya zu, dass sie sich auf die andere Seite setzen solle. Amaya tat das auch, ohne proteste, und blickte den Mann erwartungsvoll an. "Wie ist dein Name?" fragte er. "Eh? ... Amaya Akashi." "Regennacht, hm?... Also gut Amaya. Wie ich heiße dürfte dir im Grunde egal sein, doch ich bin ja nicht so. Mein Name ist Saburo. Du schläfst hier seit exakt drei Tagen und zwei Nächten. Ich vermute du stammst aus dem großen Dorf südlich von hier!? Das ist jetzt jedenfalls dem Erdboden gleich." Angekratzt senkte Amaya den Kopf. "Das weiß ich. Die Leiche meiner Mutter liegt dort noch... Außerdem ist mein kleiner Bruder noch am Leben, ich muss zu ihm. Drei Tage sind doch viel zu lang..." Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, sie hob ihre Blicke nicht. Saburo sah sie ausdruckslos an. "Weißt du wo er ist?" Amaya blickte kurz auf. Eigentlich hatte ihre Mutter gesagt, solange sie alleine ist solle sie niemandem etwas von der Gilde sagen, da die Gilde auch Feinde hat. Amaya biss sich auf die Unterlippe und überlegte kurz. "Er sollte zur Magiergilde meiner Eltern fliehen..." meinte sie dann halblaut. "Deine Eltern sind also Magier... Wie heißt die Gilde deiner Eltern? Weißt du wo sie liegt?" "Ich... weiß beides nicht genau... Die Gilde sollte irgendwo in der Nähe des Dorfes sein." erklärte Amaya halb gelogen. Saburo seuftzte. "Hier in der Nähe gibt es weit und breit keine Gildenquartiere. Typisch Kind. Tut mir Leid, aber sieht ganz so aus als müsstest du für eine Weile auf deinen kleinen Bruder verzichten." Amaya hielt inne. Alles wirkte wie ein schlechter Traum. Ihre Mutter war vor ihren Augen gestorben, ihr ganzes Dorf war vernichtet und jetzt konnte sie nicht einmal mehr zu Kaito zurück. Sie hatte es ihm doch versprochen, sie würde mit Kaori zurückkehren, und jetzt lies sie ihn ganz alleine. Ein Lächeln der Verzweiflung zierte ihre Lippen. Wo sollte sie jetzt hin? "Sieht aus als gebe es keinen Ort mehr, an den du kannst, sehe ich das richtig, Zwerg?" Amaya schwieg einfach nur. Kurz herrschte Stille zwischen den beiden. "Jeden Tag hartes Training bis du stark genug bist um auf eigenen Beinen zu stehen - würdest du das aushalten?" Jetzt erst blickte die Akashi auf und sah Saburo fragend an, ehe ihre Blicke Entschlossenheit versprachen. "Ja... Aber... Warum...?" "Gut. Dann bist du ab heute meine Schülerin auf dem Weg zur Windmagierin. Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt."
Kapitel IV - Der Meister, zu dem ich aufsehe... So kam es, dass Amaya zur Schülerin Saburos wurde, der ihr erst nach und nach seine Stärke offenbarte. Er war ein unbekannter Windmagier, der sich nur selten in der Öffentlichkeit zeigte, doch wäre er der Welt bekannt, wäre er wohl einer der meist gefürchteten Magier Fiores, ja, vermutlich auch einer von den Ten Wizard Saints, doch er genoss seine Ruhe und sein Haus zu Fuße eines Gebirges. Was seine Vergangenheit betraf gab er Amaya nichts Preis, doch früh merkte Amaya, dass das Sprichwort "Harte Schale, weicher Kern" bei ihm seinen Platz fand. Das Training war dennoch hart. Saburo beachtete Amayas junges Alter kaum. Er wusste wohl von ihren Gefühlen und wollte ihr beibringen stark zu sein. Manchmal lies er sie hoch in den Bergen ab, wo sie in kahler Landschaft, Kälte und gefährlicher Höhe eigenständig überleben musste. Zu Beginn kam Amaya mit all dem garnicht klar. Es kam sogar vor, das sie dasaß und heulte, in der Hoffnung er würde erbarmen haben und sie wieder mitnehmen. Doch sie musste schmerzhaft zu spüren bekommen, das sie auf sich allein gestellt war. Eigenständig lernte sie, die wenigen Pflanzen rationiert zu verbrauchen und die wenigen Bergtiere zu jagen, sie lernte selbst ein Feuer zu machen und bereitete sich eigenständig ihr Essen zu, und mit jedem Erfolg bekam sie neuen Mut. Wenn es regnete, saß sie da und starrte in den Himmel, während sie an Kaito dachte. Auch an ihre Mutter und ihren Vater dachte sie oft. "Papa, pass gut auf Kaito auf..." flüsterte sie dann ins Nichts, und das nicht selten - sie konnte ja nicht ahnen, das ihr Vater schon bald ihrer Mutter folgen würde. Dieses dreiwöchige Überlebenstraining in den Bergen wurde mit Abständen mehrmals wiederholt, mit immer gefährlicheren Orten. Jedesmal, wenn Amaya es erfolgreich beendete, wurde sie gelobt, worauf sie sich immer wieder aufs Neue freute, denn ein Lob von Saburo bedeutete viel. Eine weitere Art, wie Saburo Amaya trainierte, war bloßes Krafttraining. Liegestütze, Kniebeugen, Sit-ups, Holz hacken, schwere Sachen schleppen, das alles war Saburos Art, den schwachen Körper Amayas zu trainieren, auch wenn diese ihn immerzu damit nervte, er solle ihr doch endlich Magie lehren. Dem Krafttraining folgte dann meist das Meditieren unter einem Wasserfall, was Amaya am schwersten fiel. Nicht nur wegen dem schweren Wasser, sondern vor allem durch ihr unruhiges Selbst. Beim Meditieren müssen Körper und Geist harmonieren, so Saburo, doch für Amaya schien es durch ihre innere Unruhe nahezu unmöglich, bis sie auch das irgendwann auf einige harte Worte Saburos hin beherrschte. Es gab jedoch weitere Trainingsarten, denen sich Amaya unterziehen musste, ehe sie zum richtigen Magietraining übergingen. Zum Beispiel lies Saburo sie mit - wenn auch recht leichten - Gewichten an Fuß- und Handgelenk rennen, durch den Wald, auf den Bergebenen, um das Haus herum, immer wieder. Manchmal musste sie vor dem Meditieren unter dem Wasserfall Schlagübungen machen um ihre Geschwindigkeit mithilfe des Wasserdruckes zu trainieren, und es kam auch vor das sie Schwertkampfübungen machen musste. Das alles wechselte sich zwei Jahre lang ab, bis es endlich zum richtigen Training überging. Ein sehr bedeutender Tag für Amaya. "Saburo-sensei, wann gehen wir endlich zum richtigen Training über?" fragte Amaya seit langem wieder, an einem Morgen, während sie am Frühstückstisch saßen. Saburo blitzte sie böse an und aß weiter. Amaya wusste zwar bereits, dass das alles, was sie in zwei Jahren gelernt hatte, dazu diente, ihren Körper und Geist auf die Magie vorzubereiten, doch langsam wurde sie ungeduldig. "Ich denke, ich bin bereit, mit der Windmagie zu beginnen." fügte sie vorsichtig hinzu, ehe sie sich ein Reisbällchen in den Mund stopfte. Saburo stütze sich mit einer Elle am Tisch ab und grinste Amaya unheimlich an. Diese schluckte verängstigt. "Dieses Grinsen bedeutet nichts gutes." Saburo starrte Amaya einfach nur an. "Sieh mir in die Augen. Wenn du es schaffst mir lange genug in die Augen zu sehen, fangen wir gleich heute mit dem Magietraining an." Amaya zuckte zusammen. Saburo besaß stechend blaue Augen, die auch recht furchteinflößend schauen konnten. Doch warum sollte sie ihm nicht in die Augen sehen können, in die Augen des Senseis, der für sie inzwischen wie ein Vaterersatz war?! "In Ordnung." So saß Amaya also da und blickte ihrem Gegenüber in die Augen. Sie wusste nicht wie lange sie das tun musste, doch wenn es sein musste würde sie es stundenlang tun. Erst Sekunden, dann Minuten, und noch mehr Minuten. Amaya kam es wie eine halbe Ewigkeit vor, doch sie wandte sich nicht ab. Sie dachte erst an Kaito, dann daran wie sie zu Saburo gefunden hatte und an all das Training das sie hinter sich hatte. Und nach einer ganzen Weile dann, schloss Saburo die Augen. "Das reicht, du hast bestanden." Er lächelte sie an, wie er es immer tat wenn sie seine Erwartungen erfüllte. "Das du mir so lange in die Augen schauen kannst, bedeutet, dass du mir vertraust. Das ist wichtig für dieses Training." "Yatta!" Froh darüber, bestanden zu haben klatschte Amaya in die Hände und umarmte Saburo kurz, ehe sie das Geschirr nahm und in die Küche ging, um es auf die schnelle abzuwaschen, und wohl zum ersten Mal tat sie das mit einem breiten Grinsen. "Windmagie ist nichts leichtes, dessen musst du dir bewusst sein, jedenfalls solange du stark sein willst. Dazu musst du jede noch so kleine Brise um dich herum spüren. Du musst ein und das selbe sein mit der Luft die dich umgibt. Du darfst nicht vergessen: Du kontrollierst nicht den Wind, sondern du und der Wind kämpft in einem gemeinsamen Zusammenspiel. Du bist auf den Wind angewiesen, nicht der Wind auf dich. Wenn dein Wille dazu stark genug ist, wird dir der Wind zu mächtigen Techniken verhelfen. Und glaub bloß nicht, dass das Training von nun an leichter wird, denn jetzt geht es erst richtig los." Mit dieser Rede fing Amayas Training an jenem Morgen also an, damals war sie acht Jahre alt. Es fing an mit kleinen Konzentrationsübungen und einigen Bewegungen, die Saburo ihr vormachte, und die sie nachmachen musste. Manchmal geriet Amayas Wind außer Kontrolle und sie erwischte sich selber, fiel auf den Boden und regte sich auf, worauf Saburo sie auslachte. Immer wieder stand das Mädchen jedoch auf und das Training ging weiter bis in die Nacht. Auch die ganzen anderen Trainingsstadien musste sie jedoch parallel weiter machen, wenn auch nicht mehr so oft wie zuvor. Am meisten Spaß hatte sie jedoch an dem gemeinsamen Magietraining mit Saburo. Ja, er zeigte immer noch kein Erbarmen, doch das war auch recht so. Manchmal saß er unter einem Baum und las ein Buch, während er Amaya trainieren lies. Manchmal stand er neben ihr und belehrte sie mit seinen Worten, und manchmal lies er sie angreifen und wich selbst nur aus. Mit jedem Tag schien er sich selbst Amaya auch mehr zu öffnen, er war nicht mehr der eiskalte Mann von damals, zumindest zu ihr nicht. Mit jedem Tag war er der Grund dafür dass Amaya stärker wurde und sich ein wenig von dem Bild des brennenden Dorfes ablenken konnte. Die Akashi verlor jedoch ihr Ziel nie aus den Augen: Kaito zu finden und die Gilde, die das Dorf angegriffen hatte zu zerstören - und dennoch fühlte sie sich bei Saburo immer mehr zuhause. Sie sah zu ihm auf und bewunderte ihn als den stärksten Magier den sie kannte, und gleichzeitig war er wie ein Vater. Sie konnte ja nicht ahnen, wie das Training mit ihm nach weiteren zwei Jahren enden würde...
Kapitel V - ...Und der Verräter, den ich tötete Zwei Jahre lang trainierte Amaya nun schon die Windmagie und war dieser inzwischen einigermaßen mächtig. Für ihr Alter zeigte sie bereits eine Menge Talent und Stärke, und das hatte sie alles Saburo zu verdanken. Doch waren inzwischen vier Jahre vergangen, in denen sie Kaito nicht gesehen hatte. Langsam hielt sie diesen Gedanken der Unsicherheit, wie es ihm wohl ging und ob alles in Ordnung war, nicht mehr aus, und eines Abends war es dann so weit. Kurz nach dem Essen ging sie zu Saburo, um ihm die Wahrheit über die Gilde ihrer Eltern zu sagen, in der Hoffnung, er könnte ihr helfen, das Hauptquartier zu finden. "Saburo-sensei? Können wir kurz reden? Ich muss dir etwas wichtiges sagen." fragte sie vorsichtig nach, worauf Saburo sie nur kurz anblickte. "Was ist denn jetzt schon wieder?" Amaya nahm Saburo am Arm und zog ihn mit an den Tisch in der Mitte des Raumes, wo sie ihn auf der einen Seite sitzen lies, während sie sich ihm gegenüber setzte. Saburo blickte sie genervt an. "Also, schieß los." Amaya nickte. "Ich hätte es dir eigentlich schon früher sagen sollen, aber damals konnte ich dir noch nicht vertrauen. Jetzt schon. Vor vier Jahren, über die Gilde meiner Eltern... ich habe gelogen." Amaya hielt kurz inne und blickte Saburo schuldbewusst an. Dieser entgegnete nur mit einem ausdruckslosen Blick, wartend darauf, dass sie fortfuhr. "Das tut mir Leid. Um die Wahrheit zu sagen, die Gilde meiner Eltern heißt Rising Moon, und ihr Quartier befindet sich irgendwo in der Nähe des Dorfes, sodass mein Bruder hinfliehen konnte..." Amaya senkte die Blicke, weil sie immer noch ein schlechtes Gewissen hatte. Saburo hingegen war wie versteinert, auch wenn es Amaya wohl nicht auffallen würde, würde sie ihn denn ansehen. "Rising Moon?" wiederholte er recht leise. Jeder andere hätte wohl gemerkt, dass er etwas sehr schlechtes mit diesem Namen verband, doch Amaya nicht, denn das hielt sie garnicht für möglich. Das war die Naivität eines Kindes. "Ja, kennst du sie?" Voller Hoffnung sah Amaya nun auf und sah Saburo erwartungsvoll an, welcher seine ernsten Blicke auf Amaya richtete und sie eingehend anstarrte. Die Blicke waren nachdenklich und gleichzeitig durchlöchernd. Amaya konnte nicht ahnen, was in seinem Kopf vorging. "Ja, ich kenne sie." meinte der Mann knapp. "Und du willst wirklich unbeding zu dieser Gilde, Amaya?" Sein unnahbarer Gesichtsausdruck änderte sich kein bisschen. Amaya zuckte kurz zusammen über die Frage - lag das nicht auf der Hand? "Ja! Es ist immerhin die Gilde meiner Eltern, und mein Bruder ist dort." Saburo seufzte kaum hörbar und schloss kurz die Augen. Was Amaya nicht wusste war, dass er gerade mehr als nur enttäuscht war, das sein gesamtes Vertrauen in sie wie weggeweht war und dass er sich fühlte als hätte er seinen Feind großgezogen und dieser würde sich nun gegen ihn stellen. "In Ordnung. Ich weiß wo die Gilde sich derzeit aufhält. Es hat keinen Zweck bis zum Morgen zu warten, lass uns gleich aufbrechen..." meinte er in einem gleichgültigen Ton, während er aufstand. Kaum hatte er das gesagt, breitete sich ein riesiges Grinsen in Amayas Gesicht aus. Die blauhaarige sprang auf. "Du bist der beste Saburo-sensei! Danke! Danke Danke Danke!" Mit Tränen der Freude in den Augen rannte sie in ihr Zimmer und zog ihre Jacke an, ehe sie einen kleinen Rucksack nahm und die wichtigsten Dinge hineinstopfte. Ihr kleines Notizheft, das sie als eine Art Tagebuch benutzte, ihre Okarina, die sie von Saburo bekommen hatte, und den Dolch, den sie von selbigem bekommen hatte. Mit der kleinen Tasche ging sie dann zurück ins Wohnzimmer, als sie merkte, dass Saburo bereits draußen stand. Ohne zu zögern ging sie auch raus und schloss die Tür hinter sich. "Wir können los Sensei." Saburo starrte gedankenverloren in den Sonnenuntergang am Horizont. Er rührte sich nicht. Das einzige was sich an ihm bewegte waren die pechschwarzen Haare, mit denen der Wind spielte. Amaya stellte sich neben ihn und sah von unten zu ihm hoch. "Du musst nicht traurig sein Saburo-sensei, ich komm dich ganz sicher ganz oft besuchen, du wirst nicht vereinsamen." grinste sie ihn frech an, sie als Kind hatte keine Ahnung was hinter diesem Blick steckte. Saburo grinste kurz und gab ein "Tz." von sich, ehe er mit schnellen Schritten loslief. Leicht verwirrt lief Amaya ihm dann nach. Die Reise begann mit einer unangenehmen Stille, welche sich nicht bessern wollte und Amaya zu zerdrücken drohte. So war sie es nicht gewohnt. Ja, zu Beginn ihrer Trainingszeit war es so ähnlich, doch jetzt schien es noch viel schlimmer zu sein. Erst als sie nach einem recht langen Fußmarsch am Bahnhof angekommen waren, atmete das Kind erleichtert auf. Während Saburo die Tickets kaufte, sah sich Amaya etwas um. Es war schon länger her, seit sie an so einem öffentlichen Ort war, und es wunderte sie auch, das um die Uhrzeit noch Züge fuhren, doch war das alles irgendwie aufregend. Als sie dann endlich im Zug saßen, herrschte wieder Stille. Unheimliche Stille. Sie waren fast die einzigen im Bus, Saburo starrte aus dem Fenster und Amaya nahm ihre Blicke nicht von ihrem Sensei. Trotz mehrerer Versuche Amayas, ein Gespräch zu beginnen, wurde sie immer wieder zurückgewiesen. Irgendwann hielt Amaya es nicht mehr aus und nahm zur Ablenkung ihre Okarina aus der Tasche. Sie begann eine Melodie zu spielen, die Saburo ihr beigebracht hatte. Eine traurige, aber wunderschöne Melodie, mit der Amaya inzwischen vieles zu verbinden wusste. Während Amaya so mit geschlossenen Augen spielte, schien Saburo unwillkürlich mit Herz und Seele zu lauschen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ballte er die Fäuste und hoffte, das alles bald hinter sich zu haben. Er hatte Amaya angelogen. Sie waren nicht auf dem Weg zur Gilde - er war dabei, sie dem Rat der Magier auszuhändigen. Kaum hatte Amaya aufgehört zu spielen, schon hielt der Zug an, worauf sie die Okarina wieder in ihre Tasche packte. Saburo stand mal wieder als erstes auf und stieg aus dem Zug, dicht gefolgt von Amaya. Es war spät in der Nacht, als sie am leeren Bahnhof einer Amaya fremden Stadt ankamen. Die Sterne waren klar am Himmel zu sehen und es herrschte eine angenehme Ruhe. "Also ist das Quartier in der Nähe dieser Stadt?" staunend betrachtete Amaya das große Bahnhofsgebäude und die vielen Gleise. Erst als Saburo eine ganze Weile nicht auf ihre Frage reagierte, verlor auch sie ihr Lächeln und sah den Sensei besorgt an. "Saburo-sensei?" "Schweig endlich, verdammt. Ich bringe dich nicht zu dieser verdammten Gilde. Du hast doch keine Ahnung. Der Rat der Magier wird wissen, was sie mit dir tun, ich will nicht länger etwas damit zu tun haben. Es ist schlimm genug dass ich ein Kind dieser Gilde trainiert habe..." Seine Stimme klang unheimlich hasserfüllt und gleichzeitig wutverzerrt, eine Stimme die Amaya wie die eines Fremden vorkam. Sie traute ihren Ohren nicht. "N-Nani? Haha, Sensei, dein Humor war schon immer schlecht! Das ist wieder so ein schlechter Witz, nicht wahr? Lass das, Sensei." wollte Amaya seine Worte nicht wahrhaben und zwang sich ein falsches Lachen auf, in der Hoffnung, es wäre wirklich ein Scherz. Es konnte ja nicht sein, dass der, dem sie so sehr vertraute, der, der sie vier Jahre lang trainiert hatte, sie jetzt einfach wegwarf und dermaßen belogen hatte. Jetzt, wo sie sich doch so darauf gefreut hatte, Kaito und ihren Vater wiederzusehen. Andererseits machte Amaya jetzt diese ganze eigenartige Stille zwischen ihnen einen Sinn, und vor lauter Unsicherheit fing die 10-jährige wieder an, am ganzen Leibe zu zittern. "Mach jetzt keinen unnötigen Krach. Komm einfach mit, klar? Du weißt genau dass du vor mir nicht weglaufen kannst und dass das nichts bringt." Schon lief der Mann los, während Amaya aufgerissenen Augen nachsah. Das schockierte und angsterfüllte Gesicht wurde langsam zu einer vor Wut kochenden Miene. Enttäuscht und verletzt wie sie war, packte sie ihren Dolch aus ihrer Tasche, blind vor Hass. Sie folgte Saburo mit schnellen Schritten. "Mach das nicht Sensei." Ihre Stimme zitterte, bebend vor Wut und versagend durch Trauer. "Lass uns zurückkehren." versuchte sie das Geschehende zu verdrängen. "Das bist nich du Sensei, was soll das alles..." So enttäuscht war Amaya wohl noch nie in ihrem kurzen Leben. Saburo würdigte sie jedoch nicht mal mehr eines Blickes. Ihr den Rücken zugewandt lief er einfach weiter. "Und wie ich das bin. Du hast mich zutiefst enttäuscht Amaya...." erwiderte er ein weiteres Mal, ohne stehen zu bleiben. Amaya lief ihm weiterhin nach, senkte jetzt die Blicke. Ein unheimlicher Schatten legte sich über das Gesicht der 10-jährigen. Ihr schockiertes Gesicht mit gemischten Gefühlen aus Wut und Trauer wurde wieder zu einem breiten Grinsen, ihr angsteinflößendes, wahnsinniges Grinsen. "Wer..." kicherte sie. "Wer hat hier wen enttäuscht?" vervollständigte sie flüsternd und umfasste ihren Dolch mit beiden Händen. Ihre Blicke waren finsterer und leerer als je zuvor als sie auf Saburo zielte und sich auf ihre Magie konzentrierte, ohne stehen zu bleiben. Nach wenigen Augenblicken dann geschah es. Mithilfe ihrer Magie schoss Amaya den Dolch auf Saburo zu, der ihr den Rücken zugedreht hatte und wohl nicht daran glaubte, dass Amaya zu sowas in der Lage wäre. Er bekam es jedoch schmerzhaft zu spüren, als sich der Dolch, den er für Amaya mit eigenen Händen geschmiedet hatte, durch seinen Rücken bohrte und zu seiner linken Brust wieder rausschaute. Auf der Stelle blieb der eigentlich so mächtige Magier stehen und drehte sich langsam mit aufgerissenen Augen um. "A-maya..." Er fiel auf die Knie. "Du..." Er sackte zu Böden. Es fehlte ihm die Kraft zu reden. Ein letztes Mal sah er lächelnd zu Amaya. "Der beste Schüler ist der, der seinen Meister übertrifft..." flüsterte er noch, ehe seine Augen zufielen. Amaya sah all dem ungläubig zu, bis sie auch auf die Knie fiel. "Sensei... Ich habe meinen Sensei getötet..." schockiert über sich selbst kam sie nicht länger gegen die Tränen an, während sie den leblosen Körper des schwarzhaarigen Meisters betrachtete. Wieder starb jemand den sie liebte vor ihren Augen, und wieder war sie die Schuldige. Damals war es ihre Mutter um sie und Kaito zu beschützen, und nun war es Amaya selbst die Saburo getötet hatte. Am Boden zerstört raufte sich die Akashi die Haare, schrie laut auf und rannte los. Sie rannte heraus aus der Stadt, so weit wie möglich von Saburos totem Körper weg. Sie wollte vergessen was passiert war, sie wollte es nicht wahrhaben und versuchte davor wegzulaufen. Sie hielt erst Saburo für den Verräter, doch jetzt schien sie die größere Verräterin zu sein. Er hatte 4 Jahre lang auf sie aufgepasst, und sie hatte ihn getötet...
Kapitel VI - Wieder zuhause Ein ganzes Jahr war vergangen seit dem Amaya Saburo ermordert hatte, ein Jahr, das Amaya zum ersten Mal ganz alleine verbrachte. In diesem gesamten Jahr war alles, was ihr die Kraft gab, weiterzumachen, die Hoffnung, dass sie ihren Bruder finden könnte, doch der Tod Saburos schmerzte sehr. Das Notizheft, in dem Erinnerungen an ihn standen, hatte sie in mehrere Stücke zerissen und in einen Fluss geworfen. Alles was sie von ihm noch hatte war die Okarina, die sie einfach nicht wegwerfen konnte. Nach einem Jahr eigenständigen Überlebenskampfes in Wäldern und Ebenen und einem einjährigen, eigenständigen Training, sowie ständigen reisen, auf der Suche nach Rising Moon, geschah schließlich das lang erwartete. Amaya traf auf eine Frau, die des öfteren bei ihnen zuhause gewesen war, da sie bereits einige Male mit ihrer Mutter kooperiert hatte, auf Missionen der Gilde. Es war mitten im Wald, am Ufer eines Flusses, als Amaya sich etwas Wasser holen wollte. Wohl auf Rückkehr von einer Mission traf sie dort auf diese Frau, welche sie nach einem kurzen Gespräch mit zur Gilde nahm. Ein unersetzlicher Augenblick für Amaya. Seit langem mal wieder ein Lichtblick, der ihr Herz höher schlagen lies. Im Hauptquartier angekommen fragte Amaya sofort nach Kaito und wurde in einen der Räume geschickt. Dort stand sie dann also ihrem jüngeren Bruder gegenüber. Ein sanftes Lächeln zierte ihre Lippen als sie sah, wie er gewachsen war. Es war nicht mehr der kleine 5-jährige Junge. Er war nicht nur gewachsen, er sah auch stärker aus. Doch was Amaya am meisten freute war, dass er am Leben war und gesund aussah. Er musste jedoch viel durch gemacht haben, wo Amaya es nicht geschafft hatte mit Kaori zurückzukehren. Als sie sich so an die Vergangenheit erinnerte, wurde aus dem Lächeln wieder ein schuldbewusstes Gesicht. "Ich bin zurück, Kaito. Es tut mir Leid. Ich konnte weder Mutter finden, noch rechtzeitig zurück finden. Verzeih mir. Ich verspreche dir, von nun an werd' ich immer bei dir sein." war das erste, was sie heraus bekam. Sie versuchte zu Lächeln, erstarrte aber als Kaito anfing zu weinen. Sie war Schuld an diesen Tränen. Doch noch bevor Amaya irgendwas sagen konnte, bekam sie einen Schlag ins Gesicht. Wie von einem zehnjährigen zu erwarten war der Schlag nicht besonders stark, doch schmerzte es dennoch. Amaya rührte sich jedoch nicht. Das Gesicht durch den Schlag von Kaito abgewandt, blieb sie stehen, starr wie ein Stein. "Wie kannst du nur..." war das erste was sie von ihm hörte. Nach 5 Jahren hörte sie zum ersten Mal wieder seine Stimme - das lies sie lächeln und sorgte für Tränen in den Augen. "Wie kannst du einfach so... wiederkommen... und denken es ist alles beim Alten. Das du Mutter nicht retten konntest war mir bewusst, nachdem du nicht wiedergekehrt warst. Und gib NIE wieder ein Versprechen das du nicht halten kannst, verstanden!?" Amaya schwieg, während Kaito weglief. Sie verstand seinen Zorn voll und ganz. Sollte er diese Wut doch an ihr auslassen, das tat er zurecht. Kaum war Kaito nicht mehr im Raum, fing auch Amaya an zu weinen, auch wenn es wohl das letzte Mal für lange Zeit sein würde und zum ersten Mal aus Freude war. Die nächste Zeit versuchte Amaya wenige Male ihn anzusprechen, und als sie merkte, wie er ihr aus dem Weg ging, beschloss sie es ihm zu überlassen wann er sich ihr wieder öffnen wollte. Nach zwei Tagen war es dann so weit und sie konnte endlich wieder mit ihm reden, erfuhr jedoch auch gleich wieder eine schlechte Nachricht, nämlich vom Tod ihres Vaters durch einen Dämon. Diesmal vergoss Amaya keine Tränen sondern fraß die Wut in sich hinein, sie hatte es satt zu weinen. In der selben Woche noch wurde Amaya in der Gilde aufgenommen. Die nächsten vier Jahre verbrachte sie damit, ihren Bruder zu beobachten, selbst zu trainieren und die Vergangenheit zu verarbeiten. Sie setzte sich Ziele. Sie wollte noch viel stärker werden. Sie wollte ihre Familie rächen und selbst gegen Rising Moon entwickelte sie insgeheim Hass. Keiner wusste davon, doch innerlich plante sie, wenn es so weit sei, der Gilde alles heimzuzahlen, woran sie Schuld war. Immer mehr entwickelte sich Amaya zu einem hasserfüllten Mädchen, dass die gesamte Welt, bis auf ihren Bruder, als den Feind sah. Als Amaya ihr 15. Lebensjahr erreichte, durfte sie dann gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Gilde auf einfachere Missionen. Sie sammelte Erfahrungen und trainierte weiter, wenn auch nicht so oft wie ihr Bruder, dem sie beim Training meist heimlich zusah. Als dieser dann auch 15 war, gründeten die beiden letzendlich ein Team, welches sie "Team Stormbreaker" nannten. Es dauerte nicht lange, bis sie sich das verdiente Ansehen innerhalb der Gilde erarbeiteten, erst recht nach dem Amaya zu ihrem 17. Lebensjahr zum S-Rang-Magier ernannt wurde, und ein Jahr darauf auch schon Kaito. Doch bereits die erste S-Rang-Mission verlief nicht besonders gut und versetzte Amaya ein weiteres Mal in Angst. Es war eine Mission, bei der es galt 4 Dämonen zu töten, doch stellte sich heraus das dahinter eigentlich ein Magier steckte, der nicht ganz ohne war. Als Kaito während des Kampfes schwer verletzt wurde, rastete Amaya seit langem wieder aus und besiegte den Magier letzendlich. Ihren Bruder zu verlieren, wäre für sie das ebenfalls das Ende...
Zuletzt von Amaya am Di Jun 14, 2011 8:16 am bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet |
|